Unterhaus-Testspiel war nicht manipuliert

Das Testspiel zwischen FCJ Alt-Ottakring und dem 1. FC Bisamberg ist nicht manipuliert worden. Das haben die Ermittlungen des Bundeskriminalamts ergeben, sie haben deswegen die Ermittlungen eingestellt.

Was sich am 2. März am Kinkplatz ereignete, war wohl eine Aneinanderreihung skurriler Umstände. Ottakring hatte das Testspiel mit 14:0 gewonnen, da Bisamberg mit der Reservemannschaft angereist war. Zudem gab es kaum Zuschauer. Mindestens ein Beobachter dürfte aber für einen Wettanbieter gearbeitet haben, denn auf das Spiel konnten Livewetten abgeschlossen werden.

Nachdem auf diversen Wettportalen ein falsches Endergebnis angegeben wurde und ein Anrufer aus der Schweiz den Obmann des FCJ Alt-Ottakring mehrmals um eine „Bestätigung des Ergebnisses“ bat, kontaktierte dieser das Bundeskriminalamt (BK) - mehr dazu in Fußballspiel mit einem Zuseher: Betrugsverdacht.

Die Website Cloudbet hat ein falsches Ergebnis angegeben

ORF Wien

Wettanbieter wie „Cloudbet“ hatten ein falsches Endergebnis angegeben

BK verortet Schuld bei Wettanbietern

„Es kommt immer wieder vor, dass auf ein Unterhaus-Testspiel live gewettet werden kann“, so das BK. In diesem Fall habe es allerdings keine Auffälligkeiten gegeben. Es seien weder hohe Summen gesetzt worden, noch deute irgendein anderes Indiz darauf hin, dass das Spiel manipuliert worden wäre. Die falschen Endergebnisse hätten mit fehlerhafter Arbeit der Wettanbieter zu tun gehabt. „Es gab auch einige Buchmacher, die das Spiel beim Stand von 4:0 vom Wettmarkt genommen haben“, so das BKA.

Der Spielverlauf war in dieser Form nicht zu erwarten gewesen. Das letzte Testspiel zwischen den beiden Vereinen endete mit 6:2 für Bisamberg. Bezüglich des Schweizers, der behauptet hatte, mit einem Freund um ein 300-Franken-Essen gewettet zu haben, nahm das BKA keine weiteren Ermittlungen vor. Das Schlusswort hat nun die Staatsanwaltschaft. „Wir gehen aber fest davon aus, dass der Fall beendet ist“, so das BK.

Stellungnahme des 1. FC Bisamberg vom 20. März

Bisamberg aufgebracht: „Durch Kakao gezogen“

Franz Holzer, Sektionsleiter des 1. FC Bisamberg, kritisiert, dass es infolge der Berichterstattung zu „haltlosen Verdächtigungen“ gegen den Fußballverein gekommen sei: „Wir wurden von vorne bis hinten durch den Kakao gezogen.“ Der Ruf des Vereins sei nachhaltig geschädigt, so Holzer. Sponsoren hätten sich distanzieren wollen, Jugendspieler seien verbal attackiert worden.

Holzer hofft, dass sich die Situation wieder beruhigt: „Ich denke, es hat sich gezeigt, dass wir wirklich nichts getan haben.“ Der Sport solle endlich wieder im Vordergrund stehen. Das erste Spiel der Rückrunde in der 1. Klasse Nordwest konnte Bisamberg mit 4:1 für sich entscheiden. Der niederösterreichische Siebtligist festigte damit seinen Platz an der Tabellenspitze.

Michael Hammerl, wien.ORF.at