Kreiskys Käfer als Museumsstück

Wenn ein normaler gelber VW-Käfer, Baujahr 1975, im Technischen Museum Wien ausgestellt wird, dann muss das schon einen besonderen Grund haben. In diesem Fall ist es der ehemalige Besitzer: SPÖ-Bundeskanzler Bruno Kreisky.

Ein neues Ausstellungsstück mit bewegter Geschichte ist im Anrollen auf das Technische Museum. Schließlich war der Erstbesitzer Kreisky. Mit 50 PS düste er damit im Urlaub über die Insel Mallorca.

Mit dem Käfer zu Mallorcas Stränden

Seine langjährige Büroleiterin Margit Schmidt fuhr oft mit. „Wenn ich zu Besuch bei den Kreiskys in Mallorca war. Meistens habe ich ihm Arbeit mitgebracht, weil er hat ja nie nur Urlaub gemacht, sondern hat immer weitergearbeitet. Nur bin ich dann nicht auf dem Beifahrersitz gesessen - da ist seine Frau Vera gewesen - und ich da hinten auf der Bank“, so Schmidt gegenüber „Wien heute“: „Er ist gerne einkaufen gefahren, zum Supermarkt sind sie immer gemeinsam gefahren und auch zum Strand natürlich.“

Für das Museum ist der Neuzugang nun von doppelter Bedeutung, erklärt die Direktorin des Technischen Museums, Gabriele Zuna-Kratky: „Der sonnengelbe VW Käfer ist schon etwas Besonderes, etwas Nettes. Das heißt, wir hätten so etwas auch nur als Objekt gerne hier. Aber mit dieser Kreisky-Geschichte ist er natürlich noch einmal so wertvoll.“

Später fuhren die Sicherheitsbeamten

Kreisky war ein leidenschaftlicher Autofahrer, auch für seinen Sohn Peter war er als Chauffeur im Einsatz. In späteren Jahren durfte er sein Cabrio allerdings nicht mehr selbst lenken, erklärt Schmidt: „Später wurde er begleitet von Sicherheitsbeamten. Das war eine Weisung des Innenministeriums, weil er als gefährdet galt. Es gab Drohungen. Es kam dazu, dass er im späteren Alter in einem Auge die Sehkraft verloren hatte, und dann konnte er nicht mehr selber fahren, da sind dann die Kriminalbeamten gefahren.“

Nach drei weiteren Besitzern landete das Auto nun im Museum. Der letzte Käufer, der anonym bleiben möchte, stellte es dem Museum als Dauerleihgabe zur Verfügung. Ab Donnerstag ist das Exponat im Verkehrsbereich des Technischen Museums zu besichtigen.

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