Vassilakou gegen „Grüne Zonen“

Nach der Mehrheit gegen ein Parkpickerl in Hietzing hatte sich Bezirksvorsteherin Silke Kobald (ÖVP) für „grüne Zonen“ für die Anrainer ausgesprochen. Von Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) kommt dazu eine Absage.

Mit den „grünen Zonen“ wollte Kobald die Situation in überparkten Flächen im Bezirk verbessern. „Das würde die Anrainer entlang der U-Bahn entlasten. In den grünen Zonen können Anrainer bevorzugt parken, und das würde wirklich helfen, das Problem zu lösen“, sagte Kobald gegenüber „Radio Wien“.

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Bezirksvorsteherin Silke Kobald

Am Freitag gab es aber eine deutliche Absage von Verkehrsstadträtin Vassilakou: „Was nicht geht ist, dass jeder Bezirksvorsteher sich irgendetwas wünscht und irgendetwas erfindet, da werden wir ja noch alle wahnsinnig. Wer soll sich da noch auskennen, was dann in Wien wo gilt. Ich appelliere sehr an die Wiener ÖVP, die politischen Tricksereien zu lassen. Man kann sich entscheiden, für das Wiener Parkraumbewirtschaftungsmodell. Das kann man im ganzen Bezirk einsetzen oder in Teilen. Das ist aber die Entscheidung der Bezirksvorsteherin oder des Bezirksvorstehers.“

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Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou

Bis zu 92 Prozent gegen Parkpickerl

68 Prozent der Anrainer, die den Fragebogen zur Parkpickerl-Befragung zurückgeschickt haben, lehnten die gebührenpflichtige Parkraumbewirtschaftung für die überparkten Regionen im Bezirk generell ab - mehr dazu in Hietzinger Nein zum Parkpickerl.

Auch in den extra abgefragten Grätzeln gab es überall ein klares Nein zum Parkpickerl. In Alt Hietzing lag die Ablehnung bei 53 Prozent, in Unter St. Veit bei 55 Prozent, beim Lainzer Tiergarten sogar bei 92 Prozent. „Die Botschaft ist klar - Hietzing will kein Parkpickerl. Man sieht einfach, dass das Parkpickerlmodell der Stadt Wien für die Außenbezirke nicht passt“, bilanzierte Bezirksvorsteherin Kobald am Donnerstag in „Wien heute“. Eine weitere Befragung schloss sie aus.

Interview mit BV Silke Kobald

Bezirksvorsteherin Silke Kobald im Interview mit Ulrike Dobes zur Parkpickerl-Befragung in Hietzing.

„Das kommt leider dabei heraus, wenn sich die Bezirksvorsteherin vor einer Entscheidung, die ihr obliegt, drückt und diese an die Bürgerinnen und Bürger delegiert. Jedes Kind weiß, dass wenn ich Bürger befrage, ob sie für etwas bezahlen wollen, das bis gestern kostenlos war, das Ergebnis negativ sein wird. Die ÖVP spielt dieses politische Spielchen schon seit einiger Zeit“, kommentierte Vassilakou am Freitag die Befragung.

Anrainer großteils erleichtert

In einer „Radio Wien“-Umfrage zeigten sich Anrainer in Hietzing mit dem Ergebnis der Befragung zufrieden. „Ich finde, dass das Parken nicht unbedingt noch radikalisiert werden muss“, „Man zahlt für etwas, wofür man keine Garantie hat. Ich bin also dafür, dass es kein Parkpickerl geben wird“, „Sehr positiv, da gibt es nichts daran auszusetzen“ lauteten etwa die Reaktionen.

„Die Parkraumbewirtschaftung ist nicht das Problem, aber der Umgang damit. Die Strafen, die abends um dreiviertel zehn ausgestellt werden, das ist einfach eine widerliche Mentalität“, meinte ein Anrainer.

Für einen Hausbewohner in der Nähe von Schönbrunn war das Ergebnis der Befragung dagegen enttäuschend: „Wir wohnen in der Klimtgasse, in den Sommerferien gibt es keinen Parkplatz, unter der Woche auch nicht, ich bin enttäuscht über das Ergebnis und bin für ein Parkpickerl.“

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„Radio Wien“-Reporter Sascha Boctor in Hietzing

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