Politkonflikt um MTV Music Awards

Wien soll sich für die „MTV Europe Music Awards“ bewerben, das fordern ÖVP, Wirtschaftskammer und Hoteliers. Die SPÖ bremst dagegen. Die Anfrage zur Veranstaltung soll von der Stadt unbeantwortet geblieben sein.

Laut „Kurier“ hat der US-amerikanische Konzern Viacom, zu dem MTV gehört, die Stadt Wien zu einer Bewerbung eingeladen. Die Veranstaltung könnte dann 2018 oder 2019 in Wien stattfinden, sofern es eine Veranstaltungshalle für bis zu 8.000 Besucher sowie geeignete Hotels für Stars und Mitarbeiter und After-Show-Locations gibt. Die Stadt Wien hat aber bisher nicht auf die Anfrage reagiert, heißt es im „Kurier“.

Justin Bieber

APA/Pfarrhofer

Justin Bieber gehörte bei den MTV Europe Music Awards 2016 zu den Preisträgern

ÖVP für, SPÖ gegen MTV-Awards

Die Wiener ÖVP hat schon am Montag deponiert, dass die Großveranstaltung nach Wien kommen soll. „Es kann nicht sein, dass die SPÖ diese Chance vergeigt“, meinte Parteiobmann Gernot Blümel. Für Nico Marchetti, Obmann der Jungen ÖVP Wien, „positioniert sich Wien maximal als Paradebeispiel für Amtsschimmel“.

Gemeinderätin Susanne Bluma (SPÖ) verwies dagegen auf Unterstützung von rund drei Mio. Euro, die die Stadt Wien schon mit der Bewerbung leisten müsste: "Eine Show eines kommerziell orientierten Unternehmens finanziell zu unterstützen, kommt derzeit aber nicht infrage. Das ist kein langfristiges Investment im Sinne verantwortungsvoller Standortpolitik, sondern Steuergeld für Schall und Rauch.“

Wirtschaftskammer und Hoteliers für Awards

Am Dienstag haben sich Vertreter von Wirtschaftskammer und Hoteliervereinigung für die MTV Awards in Wien ausgesprochen. Michaela Reitterer, Präsidentin der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV), widersprach dabei Bluma und sah Einsparungspotzenzial bei der Parteienförderung: „Würde die Stadt davon nur 10 Prozent sparen, könnten die MTV Europe Music Awards nach Wien geholt werden.“

Für Markus Grießler, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer, bieten die MTV-Awards "eine Chance, die wir uns nicht entgehen lassen dürfen“. Laut Grießler wären nicht nur Gastronomie und Hotellerie Profiteure, sondern etwa auch Taxiunternehmen, Freizeitbetriebe, Fluglinien, Reisebüros und Handel.

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