„Wohnbaucheck 2017“: Wien auf Platz eins

Wien schneidet in einer Studie von Global 2000 bezüglich der Energiewende im Raumwärmebereich im Ländervergleich am besten ab. Der Zehnjahresvergleich zeigt vor allem einen großen Rückgang bei Ölheizungen.

Aufgrund des Pariser Klimavertrags ist auch im Gebäudebereich der Ausstieg aus fossiler Energie notwendig. Der „Wohnbaucheck 2017“ prüfte die Bereiche Öl- und Gasheizungen sowie Gebäudesanierung. Wien schnitt dabei am besten ab.

Deutlich weniger Ölheizungen

Positiv fiel die Bilanz im Bereich der Ölheizungen aus, denn hier ist seit 2005 der Anteil im Durchschnitt um 35 Prozent zurückgegangen, wobei die Rückgänge in diesem Zeitraum in Wien (minus 74 Prozent) und im Burgenland (minus 46) überdurchschnittlich stark ausgefallen sind. Die NGO stellte dabei fest, dass ein Ausstieg für alle Bundesländer hier bis 2025 immer noch in Reichweite sei.

Fernwärme

ORF.at/Zita Klimek

Seit 2005 ist der Anteil an Ölheizungen in Wien um 74 Prozent zurückgegangen

Dabei fand sich aber in der am Mittwoch publizierten Gesamtbewertung kein österreichisches Bundesland in der besten Kategorie „Klimaschutz-Pionier“. Wien, Vorarlberg, die Steiermark und Niederösterreich konnten sich zumindest in der „Verfolgergruppe“ positionieren, während die verbliebenen fünf Bundesländer in den Augen der NGO nur „Klimaschutz-Nachzügler“ sind.

Trotzdem Aufholbedarf für Energiewende

Aufgrund der von Global 2000 erhobenen Daten ergab sich eine zum Teil äußerst unterschiedliche Ausgangslage im Bereich Öl und Gas, als durchgehend schwach erwiesen sich hingegen die Ambitionen in der Gebäudesanierung. „In allen Bundesländern gibt es einen deutlichen Nachholbedarf. Wien als das bestplatzierte Bundesland ist lediglich auf dem halben Weg zu einer gelungenen Wärmewende im Gebäudebereich“, lautete dann auch eines der Resümees des „Wohnbauchecks“.

Nicht viel geändert hat sich hingegen beim Gas: Waren es 2005 insgesamt 25 Prozent der Haushalte, die mit diesem Rohstoff heizten, waren es 2014 immer noch 24 Prozent. In Tirol (plus 23 Prozent), im Burgenland (plus neun) und in der Steiermark (plus sieben) zeigt der Zehnjahrestrend laut Global 2000 sogar einen Zuwachs an Gasheizungen. Es wäre aber insbesondere im Neubau mit einfachen Mitteln möglich, hier klimaschonendere Heizsysteme einzuplanen, so der Hinweis der NGO.

Sanierungen im geförderten Wohnbau halbiert

Negativ fiel die Bewertung in der dritten Kategorie, der Gebäudesanierung, aus: „Alarmierend ist, dass sich die Rate an umfassenden Gebäudesanierungen im geförderten Wohnbau in den letzten Jahren halbiert hat, obwohl sowohl vom Bund als auch von einigen Ländern eine Verdreifachung angestrebt wird“, hieß es im „Wohnbaucheck“. Laut Global 2000 ist eine Beschleunigung der bisherigen Trends erforderlich und auch möglich, „wenn sich die Wohnbaupolitik in den Bundesländern an den Benchmarks einer ambitionierten Klimapolitik orientiert“.

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