Neues Staatsopernprogramm mit 54 Opern

In der kommenden Saison werden in der Staatsoper insgesamt 54 verschiedene Opern zu sehen sein. In Summe sind das gut 350 Vorstellungen. 227 entfallen auf die Oper und 53 auf das Ballett, sagte Direktor Dominique Meyer.

Zusätzlich werden neun Ballettprogramme und vier Kinderwerke sowie Konzerte und andere Veranstaltungen in der Staatsoper 2017/2018 stattfinden. Wer sich die Staatsoper, wie bereits 1.500 Abonnenten, lieber im heimischen Wohnzimmer zu Gemüte führen will, der hat beim Streamingangebot 45 Vorstellungen zur Verfügung.

Livestream Staatsoper

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Von zu Hause live dabei sein

Beim Projekt „Oper live am Platz“ werden wieder rund 20 Vorstellungen auf den Herbert-von-Karajan-Platz bei freiem Eintritt übertragen. Überdies führen die Staatsoper zwei Gastspielreisen mit „Don Giovanni“ nach Abu Dhabi und mit „Le nozze di Figaro“ nach Aix-en-Provence.

Ticketpreise werden nicht erhöht

Alles beim Alten heißt es hingegen bei den Ticketkosten. „Wir werden die Preise in der Saison 2017/18 nicht erhöhen, sondern spielen die dritte Saison zu den gleichen Preisen“, unterstrich der kaufmännische Geschäftsführer Thomas Platzer. Da mag es zupasskommen, dass jüngst die Verträge mit den beiden Hauptsponsoren Lexus und OMV verlängert wurden. „Jetzt haben wir den Wagen und das Benzin - was uns noch fehlt, ist eine Versicherung“, sagte Meyer und warb um weitere potenzielle Financiers.

Direktor mit Einnahmen zufrieden

Mit den Finanzzahlen zeigte sich Meyer zufrieden: „Die Zahlen stimmen, und das ist für uns alle eine Erleichterung.“ Beim Jahresvergleich bis 3. April konnte man die durchschnittlichen Einnahmen pro Vorstellung von 117.539 auf 120.855 steigern. Der Besucherschnitt stieg ebenfalls von 2.021 auf 2.045.

Die Sitzplatzauslastung im Opernbereich wurde von 98,86 auf 99,26 Prozent gehoben, im Ballett fiel diese leicht von 97,7 auf 97,21 Prozent. Insgesamt ergibt sich somit ein kleiner Anstieg von 98,51 auf 98,7 Prozent. Die Einnahmen blieben mit 23,809 Mio. Euro im Vergleich zu 23,860 Mio. Euro annähernd gleich.

Neue Tablets für Untertitel in anderen Sprachen

Da bleibt genügend Luft für Renovierungsarbeiten. So wird die in die Jahre gekommene Untertitelanlage, für die man kaum noch Ersatzteile finde, im Sommer durch Displays ersetzt. „Ab dem Herbst werden wir ein System haben, bei dem wir sechs Sprachen zur Verfügung haben“, kündigte Meyer an. Die dafür notwendigen zwei Mio. Euro finanziert die Staatsoper.

Neue Untertitelbildschirme

Wiener Staatsoper

Die alten Tablets werden durch neue ersetzt

Von der Bundestheater-Holding kommen dagegen jene 1,1 Mio. Euro, die für die Renovierung des Eingangsbereichs sowie des Schwindfoyers und der Loggia nötig sind. „Da wurde nichts gemacht seit 1955. Die Oper und ich sind also gleich alt. Ich bin nicht mehr zu renovieren - das Haus aber schon“, so Meyer. Die Arbeiten - am Haus - sollen heuer und 2018 jeweils von Juli bis Oktober über die Bühne gehen: „Ich werde meinem Nachfolger ein Haus im optimalen Zustand übergeben dürfen.“

Fünf von 13 Dirigenten weiblich

Ein Spektrum von Barock bis zur Moderne will die Wiener Staatsoper in der Saison 2017/18 bieten: Von Händel bis zu Von Einem reicht das Portfolio der sechs Premieren in der neuen Spielzeit, die für „Samson et Dalila“ mit Elina Garanca und Roberto Alagna auch zwei Weltstars mit Rollendebüts an den Ring bringt, sagte Direktor Dominique Meyer bei der Präsentation am Mittwoch.

Ein kleiner weiblicher Schwerpunkt lässt sich beim Blick auf die Führungsmannschaften bei Dirigat und Regie ausmachen. Fünf von 13 bekannten Positionen sind mit Frauen besetzt. „Ich finde es nicht in Ordnung, dass so wenige Dirigentinnen am Pult stehen und es so wenige Regisseurinnen gibt“, sagte Meyer über die Opernwelt im Allgemeinen: „Es muss normal sein, dass auch die Frauen ihren Anteil an den Positionen in der Staatsoper bekommen.“

Hohe Erwartungen an „Samson et Dalila“

Eine barocke Premiere stellt Georg Friedrich Händels „Ariodante“ am 24. Februar 2018 dar. Regie führt dabei David McVicar. Ein zeitgenössisches Zeichen setzt dann Gottfried von Einems „Dantons Tod“ am 24. März, für das zum ersten Mal die finnische Dirigentin Susanna Mälkki engagiert wurde. Hohe Erwartungen werden zudem an Camille Saint-Saens’ „Samson et Dalila“ am 12. Mai gerichtet. Den Premierenabschluss der Saison 2017/18 bildet dann Carl Maria von Webers „Der Freischütz“ am 11. Juni.

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