WGKK kritisiert Krankenhaus-Bürokratie

Als zu hoch und teilweise unnötig sieht die Wiener Gebietskrankenkasse bürokratische Auflagen in Krankenhäusern für Fluchtwege und Brandschutz. Die hohen finanziellen Investitionen gehen „auf Kosten der Patienten“.

Der „Wiener Paragraphendschungel“ zwingt etwa das Hanusch-Krankenhaus in Penzing zu kostspieligen Investitionen. Diese haben laut Wiener Gebietskrankenkasse allerdings wenig Nutzen für die Sicherheit der Patientinnen und Patienten. „Wenn man hier durch die Verwaltungsgebäude geht, stellt sich schon die Frage, ob diese auf den ersten Blick überbordende Beleuchtung tatsächlich erforderlich ist“, sagt Renate Binder, die zuständige Direktorin (WGKK), in Hinblick auf die neue Fluchtweg-Beleuchtung.

Brandschutz im Hanuschkrankenhaus

ORF

Im Hanusch-Spital wird in Fluchtwege und Brandschutz investiert

Teurer Brandschutz auf „Kosten der Patienten“

Für das Jahr 2017 müssen über eine Million Euro für neue Fluchtwegbeleuchtungen und brandschutztechnische Sanierungen investiert werden. Eine Summe, die für die Gebietskrankenkasse nicht länger tragbar ist und dauerhaft auf Kosten der Patienten gehe.

Kritik an Bürokratie in Krankenhäusern

Die Wiener Gebietskrankenkasse kritisiert die hohen Auflagen für Fluchtwege und Brandschutz in Krankenhäusern.

Binder: „Wir haben natürlich für das Hanusch-Krankenhaus ein jährliches Investitionsbudget. Dieses Budget darf nicht überschritten werden. Und jetzt muss man natürlich abwiegen, in welche Bereiche investiere ich: Wenn viel für Brandschutz aufzuwenden ist, bleibt weniger Kapital für Investitionen in Innovationen und medizintechnische Erweiterungen.“

Brandschutz im Hanuschkrankenhaus

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Für Fluchtweg, Feuerlöscher und Co. gibt es in Spitälern hohe Auflagen

Experten sollen Normen erarbeiten

Um in Zukunft die nötige Sicherheit in Krankenhäusern zu gewährleisten ohne einen derartigen Aufwand zu betreiben, würde die Gebietskrankenkasse den Paragraphendschungel gerne durchforsten lassen. Experten sollten künftig gemeinsam mit Betroffenen die entsprechenden Normen erarbeiten. Dabei könnte man - laut Gebietskrankenkasse - wohl viele überflüssige Richtlinien entsorgen.

Von Austrian Standards, wo die Normen entwickelt werden, heißt es gegenüber „Wien heute“: Es sei für Betroffene bereits jetzt möglich, bei der Gestaltung der Richtlinien mitzuarbeiten, man müsse sich nur melden.

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