Schnee: Feuerwehr wurde Shuttle-Service

Zu mehr als 120 Einsätzen nach dem Wintereinbruch ist die Wiener Berufsfeuerwehr ausgerückt. Der Lainzer Tiergarten ist gesperrt. Am Rande von Wien transportierten die Einsatzkräfte sogar eingeschlossene Personen.

Die Kaltenleutgebner Straße war aufgrund umgestürzter Bäume bis 16.00 Uhr gesperrt. Die Feuerwehr richtete deshalb einen Shuttle-Dienst für Anrainer ein. Am Donnerstag waren noch drei Löschgruppenfahrzeuge, die jeweils Platz für acht Personen bieten, im Einsatz. „400 bis 500 Personen wurden transportiert“, schilderte Feuerwehrsprecher Jürgen Figerl gegenüber wien.ORF.at. Bei der Hochstraße wurde ein Sammelplatz eingerichtet. „Immer wieder winkten Personen und wollten mit“, sagte der Sprecher. Sie wurden von Kaltenleutgeben knapp Kilometer zur Hochstraße Rodaun gebracht.

Leicht verletzt wurde ein 56-Jähriger, als neben der Kaltenleutgebner Straße ein Baum unter der Schneelast einbrach und auf seinen Firmenwagen kippte. Der Mann verzichtete auf einen Transport ins Spital und wurde von der Berufsrettung Wien notfallmedizinisch versorgt.

Lage entspannt, Lainzer Tiergarten gesperrt

Generell waren abgeknickte Äste und umgestürzte Bäume das große Problem für die Wiener Feuerwehr. Laut einem Sprecher musste man in den den Bezirken Penzing, Hietzing und Liesing zu besonders vielen Einsätzen ausrücken. Die Situation in Wien hat sich am Donnerstagabend aber entspannt. Für die Feuerwehr waren keine Einsätze mehr abzuwickeln.

Aus Sicherheitsgründen musste das Forstamt der Stadt Wien (MA 49) auch den Lainzer Tiergarten sperren. Wie lange diese Sperre aufrecht bleibt, ist nicht absehbar. Wer trotzdem ins Freie muss, sollte die Nähe schneebedeckter Bäume unbedingt meiden. Noch viel intensiver waren die Schneefälle außerhalb des Stadtgebiets. In Niederalpen und Hirschwang, den Quellschutzwäldern der Stadt in Hochschwab- und Raxgebiet, liegt mehr als ein Meter Schnee - etwas, „dass wir in den letzten 30 Jahren nicht hatten“, so Forstdirektor Andreas Januskovecz.

Bäume brechen einfach zusammen

Schuld an der Situation ist die Kombination aus nassem Schnee und dass die Bäume bereits im Saft stehen und belaubt sind. Januskovecz:

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Wiens Forstdirektor Andreas Januskovecz

Dadurch hängt jetzt mehr Schnee auf den Bäumen als im Winter. Bis zu zwanzig Zentimeter Schnee haben zu viel Gewicht - Äste brechen ab und ganze Bäume können umstürzen. Wie das Forstamt riet auch die Feuerwehr dringend von einem Winterspaziergang im Wald ab. „Die Situation ist viel zu gefährlich, man soll sich nicht in der Nähe von schneebedeckten Bäumen aufhalten“, warnte Feiler.

In Liesing sind einige Bäume auch auf geparkte Autos gestürzt. Verletzt wurde dabei zum Glück niemand. Probleme gibt es laut Winterdienst aber auch noch auf den Wienerwaldstraßen, wie etwa der Amundsenstraße, der Exelbergstraße und der Höhenstraße. Ansonsten rechnete man am Donnerstag im Frühverkehr nicht mehr mit einem schneebedingten Chaos.

Wintereinbruch mitten im April in Wien

MA 68 Lichtbildstelle

Abgebrochene Äste und umgestürzte Bäume halten die Feuerwehr auf Trab

Autobahnsperren wieder aufgehoben

Der Wintereinbruch führte am Mittwochabend in und rund um Wien zu einem regelrechten Verkehrschaos. Teile der Westautobahn (A1) und vor allem die Wiener Außenringautobahn (A21) waren bis in die Nacht gesperrt. Seit etwa 5.00 Uhr sind alle Sperren wieder aufgehoben - mehr dazu in Entspannung nach Verkehrschaos auf A21 (noe.ORF.at).

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