Rund 300 Wiener Betriebe zittern vor Frost

Schwer betroffen vom Wintereinbruch im April nach den hohen Temperaturen im März ist die Wiener Landwirtschaft. Nicht nur der Weinbau, auch Obstanbau, Ackerbau und Feldgemüseanbau leiden unter den tiefen Temperaturen.

Nicht nur die Hauptkulturen des Wiener Obstanbaus, also Äpfel und Kirschen, sondern schlicht alle Obstarten, vom Kern- über Beeren-, Stein- bis hin zum Schalenobst sind gefährdet. Der Frost trifft laut Wiener Landwirtschaftskammer aber auch den Ackerbau. Die Kulturen Winterraps - wenn er schon blüht - Sommergetreide, sämtliche Alternativen wie Hirse oder Soja und Hackfrüchte , also Zuckerrübe, Mais und Kartoffel sowie Körnererbsen können durch den Frost geschädigt werden.

Nochmaliger Anbau nicht immer möglich

Insgesamt 121 Ackerbaubetriebe und 22 Feldgemüsebaubetriebe sind vom Frost betroffen. Im Ackerbau kann teilweise neu angebaut werden, sofern es sich zeitlich noch ausgeht. Allerdings kommt es durch den Wiederanbau zu geringeren Erträgen.

Die Widerstandskraft gegen den Frost ist je nach Kultur sehr unterschiedlich. Im Feldgemüsebau sind das Kohlgemüse, Suppengemüse, Kohlrabi, Salate, Karotten und verschiedene Kräuter vom Frost betroffen. Hier ist ein Wiederanbau ohne große Schäden möglich, da die Kulturen sehr schnell wachsen.

297 Wiener Betriebe gefährdet

Rechnet man zu den oben genannten Betrieben noch die Wiener Winzer mit ein, so sind es insgesamt 297 Wiener Betriebe, die nun wegen des Frosts zittern müssen. Durch die warmen Temperaturen im März war der Vegetationsbeginn für die Pflanzen früher als gewöhnlich. Dadurch sind die Knospen und jungen Triebe für den Spätfrost besonders gefährdet - und die Gefahr ist noch nicht vorüber. Die Temperaturen sollen in den nächsten Tagen weiterhin sehr niedrig sein.

Wiener Winzer wollen gegen den Frost vorgehen und bringen Stroh aus

ORF

Strohfeuer soll vor Frost schützen

Enorme Ernteausfälle drohen für den Wiener Weinbau ab zwei Grad unter Null. Normalerweise beginnt der Austrieb Mitte April, dadurch ist der Wein gut geschützt, da Frostnächte im Mai eine Seltenheit sind. „Die Weinstöcke, vor allem in den flachen Gebieten, wie Mauer, sind stark betroffen, da der Frost dort nicht abfließen kann“, so Winzer Michael Edlmoser. Eine Maßnahme gegen den Frost besteht darin, Strohballen in den Weingärten anzuzünden - mehr dazu in Wein in Gefahr: Winzer wollen Strohfeuer zünden.

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