Heer bestellt 34 Panzer in Simmering

Das Wiener Werk von General Dynamics European Land Systems-Steyr profitiert vom größten Rüstungsauftrag des Bundesheeres der vergangenen zehn Jahre: Das Heer kauft um 105 Mio. Euro 34 Pandur-Panzer.

Das Werk in Wien-Simmering wird die 34 Mannschaftstransportpanzer produzieren. Ab 2018 soll ausgeliefert werden. Derzeit sind 78 Pandur beim Heer im Einsatz. Der Pandur ist das meistgenutzte Fahrzeug in Auslandseinsätzen, das den Soldaten Schutz vor Splittern und vor Beschuss bietet. Auch die neuen Fahrzeuge werden beim Jägerbataillon 17 in Strass und beim Jägerbataillon 19 in Güssing landen. Mitte 2020 soll die Lieferung abgeschlossen sein.

Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) plant, in verschiedenen Bereichen des Heeres eine „Trendwende einzuleiten“, etwa auch bei der Mobilität. Bis 2020 sollen 500 Millionen Euro allein in diesem Bereich investiert werden, davon 300 Millionen für gepanzerte Fahrzeuge.

Pandur

Bundesheer / Gunter Pusch

Pandur des Bundesheeres

Auftrag stärkt Wiener Standort

Mit dem Auftrag erziele man 70 Prozent nationale Wertschöpfung, betonte Doskozil. Die Mitarbeiterzahl am Standort in Simmering werde sich um etwa zehn Prozent, von 142 „in Richtung 160 gehen“. In das Projekt sind rund 180 österreichische Unternehmen eingebunden.

Der Auftrag „stärkt den Standort“, pflichtete Geschäftsführer Martin Reischer bei. Man könne so hochqualifizierte Arbeitsplätze halten und ausbauen. Von der Entwicklung bis zur Schweißerei und der Montage werde alles im Werk gemacht. Welche Komponenten nicht in Österreich gefertigt werden, nannte Reischer auf Nachfrage nicht - das Fahrzeug bestehe aus über 30.000 Einzelteilen.

Neuer Schwung nach „Zwangspause“

Vor drei Jahren hatte das Unternehmen eine Restrukturierung und einen enormen Mitarbeiterabbau angekündigt. Am Standort Wien sollten anstatt der Panzerproduktion nur mehr Wartung, Reparatur und Serviceleistungen stattfinden.

Auf Nachfrage, ob es nun so einfach möglich sei, die Produktion wieder aufzunehmen, hieß es am Freitag aus dem Unternehmen, dass die Produktion nicht stillgelegt worden sei. Es habe sich lediglich um eine „Zwangspause“ gehandelt, nachdem ein großer Serienauftrag aus Kuwait für den Radpanzer Pandur ausgelaufen war und Folgeaufträge fehlten - mehr dazu in Steyr baut rund 200 Stellen in Wien ab (wien.ORF.at; 18.3.2014).

Links: