Parlament: Ausweichquartiere fertig

In zwei Monaten ist es so weit: Dann beginnt der große Umzug der Parlamentsabgeordneten in die Ausweichquartiere auf dem Heldenplatz. Am Mittwoch wurden die Bauten aus Holz und Stahl übergeben, ab Juni bezogen.

Zwei Büropavillons stehen auf dem Heldenplatz, ein weiterer im Bibliothekshof in der Hofburg. Die 30 mal 40 Meter großen Fachwerkbauten sind aus Holz und Stahl gefertigt. In den Pavillons sind die Büros der Abgeordneten der Regierungsparteien, der Klubs sowie Lokale für die Ausschusssitzungen untergebracht. Auch 400 Parlamentsmitarbeiter müssen übersiedeln.

Parlament Ausweichquartier

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Die ersten Ergebnisse im Sitzungssaal sind schon zu erkennen

Umbauarbeiten in Sitzungssaal laufen

„Wir haben laufend Führungen und zeigen den Abgeordneten und Mitarbeitern auch ihre zukünftigen Büros und die zukünftigen Sitzungslokale. Die Reaktionen waren durchaus positiv, es ist natürlich für alle eine große Herausforderung, den Betrieb in ein temporäres Gebäude zu verlegen. Aber wir haben das gemeinsam gut vorbereitet“, sagte Projektleiter Alexis Wintoniak und zeigte sich überzeugt, dass die Übersiedlung klappen wird.

Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) etwa residiert künftig im Ersatzquartier im Bibliothekshof. Sie habe nicht weit in den Großen Redoutensaal in der Hofburg, der momentan aufwendig umgebaut wird, berichtete die Architektin Bettina Bauer-Hammerschmidt: „Für das Plenum wird eine Podiumskonstruktion eingebaut, die derzeit in Wien-Schwechat in einer Halle vorfabriziert wurde. Natürlich haben wir für alle Abgeordneten Platz und können alle Funktionen hier abbilden.“

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Ein Ausweichquartier ist im Bibliothekshof untergebracht

Redoutensaal verkleinerbar

Bei weniger Menschen im Sitzungssaal werde auch der Saal selbst verkleinert, sagte Bauer-Hammerschmidt: „Für den Bundesrat wird der Saal mit einem Rollo etwas verkleinert, damit der Raum definierter ist. Auf der Galerie für die Besucher haben wir auch ein bisschen weniger Platz, aber sicher ausreichend mit an die hundert Plätze, um den Besucherverkehr aufzunehmen.“

Ende Juni beginnt die Übersiedlung der National- und Bundesratsabgeordneten. Manche Akten werden kopiert, andere landen im Reißwolf. „Wir haben hier eine goldene Regel: 60 Prozent der Unterlagen, sollen wenn möglich ausgeschieden werden, 30 Prozent digitalisiert und zehn Prozent physisch mitgenommen werden. Wir versuchen schon auch sehr stark zu reduzieren, was hier mitgenommen wird“, so Wintoniak.

Zurzeit laufen die Ausschreibungen, noch im August startet der eigentliche Parlamentsumbau. Insgesamt kostet die Sanierung des Parlaments samt den Ausweichquartieren gut 400 Millionen Euro - mehr dazu in Parlamentsumbau schreitet voran.

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