Historisches Gebäude in Josefstadt bleibt

Gegen den Verfall eines Gebäudes in der Josefstadt hat es eine Petition gegeben. Laut Bezirksvorstehung soll es mit Baupolizei und Eigentümer eine Einigung gegeben haben. Beim Eigentümer hält man sich jedoch bedeckt.

Der Verfall eines Wohnhauses in der Strozzigasse 39 hat vergangenes Jahr für Aufregung gesorgt. Der Firma Tanya GmbH & Co KG - der das Gebäude gehört - wurde unterstellt, es absichtlich verfallen zu lassen, um es abreißen zu dürfen. Eine Petition für den Erhalt des Hauses erreichte über 600 Unterschriften - mehr dazu in Stadt gegen Häuserverfall machtlos. Nun soll Medienberichten zufolge doch schon im Mai ein Sanierungsantrag gestellt werden.

Widersprüchliche Angaben

„Wir sind froh, dass die Petition so viel Wirkung gezeigt hat“, meint Veronika Mickel (ÖVP), Bezirksvorsteherin der Josefstadt. Dank der vielen Unterschriften hätte man das Thema erst an den Petitionsausschuss des Gemeinderates weiterleiten können. „Dort haben wir dann einstimmig beschlossen, dass sich die Baupolizei vor Ort einschalten soll“. In Gesprächen zwischen Baupolizei, dem Eigentümer und Gemeindevertretern sei es dann zu einem Einlenken des Besitzers gekommen.

Strozzigasse 39 Verfall alte Häuser

ORF/Rieger

Das Haus in der Strozzigasse

Ob mit den Sanierungsmaßnahmen tatsächlich bald begonnen wird, ist jedoch noch fraglich. Das von Tanya beauftragte Architekturbüro Archiguards ZT GmbH teilte mit, dass es laufend Gespräche zu dem Gebäude gebe. „Die aktuelle Planung sieht eine dem Ensembleschutz entsprechende Totalsanierung vor – vorwiegend als Wohngebäude“, so Archiguards. Einen Zeitraum für die Sanierung nannte man jedoch nicht.

Petitionsausschuss fordert neue Gesetze

Laut Mickel sei ein weiteres Anliegen der Petition gewesen, dass die Gesetze der Stadt Wien dahingehend verändert werden, damit man das Hinauszögern von Renovierungen künftig verhindern könne. In diesem Punkt habe sich allerdings noch nichts getan.

„Der Petitionsausschuss hat sich dafür ausgesprochen, dass sich hier etwas verändert. Jetzt liegt der Ball beim zuständigen Stadtrat Michael Ludwig (SPÖ)“, so Mickel mit Bezug auf die Gesetzeslage. Ludwig habe aber noch nicht auf die Aufforderung reagiert. „Wenn die Lage so bleibt, dass Eigentümer ihre Häuser einfach verfallen lassen können, bis sie abreißen dürfen, bleibt die Einrichtung von Schutzzonen ein zahnloses Instrument“.