Häupl: „Nicht größter Intrigant wird Nachfolger“

Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) wird erst nach der Nationalratswahl gehen, wie er im „Wien Heute“-Interview bekräftigt. Über seinen Nachfolger sagt er: „Nicht der größte Intrigant wird mein Nachfolger werden“.

Zuletzt ist Kritik laut geworden, dass sich Häupl nicht aktiv in die Diskussion um seine Nachfolge einbringen will. Ganz heraushalten will sich Häupl aber ohnehin nicht. „Nicht der größte Intrigant wird mein Nachfolger werden, sondern derjenige, der die Partei zusammenhalten kann, und die Partei in sehr schwierigen Zeiten auch führen kann“, sagte Häupl im „Wien heute“-Studiogespräch.

Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) im "Wien Heute"-Studiogespräch

ORF

Häupl im Gespräch mit „Wien heute“-Moderatorin Ulrike Dobes

„Ich habe das so nie gesagt“

So mancher würde sich wünschen, dass Bürgermeister Michael Häupl ein Machtwort in Sachen Nachfolge spricht. Darunter auch Wohnungsstadtrat Michael Ludwig (SPÖ), der selbst als Nachfolgekandidat gehandelt wird. „Der Bürgermeister hat angekündigt, dass er sich in die Nachfolgedebatte nicht einbringen möchte, ich hätte es für gut befunden“, sagte Ludwig am Wochenende.

Häupl kontert: „Ich habe das so nie gesagt. Selbstverständlich ist eine Personaldiskussion oder eine Übergabe einer Funktion eines Vorsitzenden gut vorzubereiten. Aber wogegen ich mich verwahrt habe, ist, dass das läuft wie bei einem Erbhofbauern.“ Er betreibe jedenfalls „kein Name-Dropping“. Die Nachfolge habe die Partei ordentlich vorzubereiten und am Parteitag zu entscheiden.

Häupl zu Nachfolge und Stimmung in SPÖ

Im „Wien heute“-Studiogespräch nimmt Häupl zu seiner Nachfolge, dem schlechten Ergebnis am Parteitag und der Stimmung innerhalb der SPÖ Stellung.

Schlechtes Ergebnis „kein Beinbruch“

Häupl hatte am Landesparteitag am vergangenen Samstag einen Rückschlag hinnehmen müssen. Er hatte bei seiner letzten Wahl zum Vorsitzenden nur 77,4 Prozent erhalten - mehr dazu in Häupl mit nur 77 Prozent wiedergewählt. Mit dem Ausgang des Parteitags sei er „natürlich nicht sonderlich zufrieden“, sagte Häupl. „Es ist nicht angenehm, aber es ist auch kein Beinbruch. Lange genug ist uns vorgeworfen worden, dass wir undemokratische Wahlergebnisse haben, das haben wir jetzt falsifiziert“, sagte er.

In einem Interview mit der „Kronenzeitung“ hatte Häupl davon gesprochen, dass er seinen bisherigen Plan nun „anpassen“ müsse. Was er genau damit meint, wollte Häupl nicht sagen. „Es ist eine Diskussion, die ich mit meinen Freunden führen werde. Es werden keine großen Abänderungen nötig sein“, so Häupl.

Ein Problem für den Wahlkampf im Vorfeld der Nationalratswahl sieht Häupl nicht. „Wir haben unser optimales Ergebnis bei der Gemeinderatswahl erbracht, wir werden das auch bei der Nationalratswahl erbringen. Unser Beitrag wird ein guter und motivierender sein“, sagt Häupl.

Heumarkt-Projekt „ist für uns unumstritten“

Beim grünen Koalitionspartner hat zuletzt das geplante Hochhausprojekt am Heumarkt für Turbulenzen gesorgt, nachdem bei einer Urabstimmung die Mehrheit dagegen gestimmt hatte - mehr dazu in Heumarkt sorgt weiter für grüne Unruhe. Häupl glaubt aber weiter nicht an ein Scheitern der Flächenwidmung. Er gehe davon aus, dass es diesbezüglich eine rot-grüne Mehrheit geben werde.

„Also bei den Sozialdemokraten ist dieses Projekt unumstritten. Ich gehe davon aus, dass die Grünen vertragstreu sind. Die Mehrheit hat der Klubobmann herzustellen. Das ist offenbar gelungen. Daher sehe ich keinerlei Grund für Spekulationen“, so Häupl.

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