Shoah Mahnmal beschmiert: Schaden behoben

Nachdem das Holocaustmahnmal auf dem Wiener Judenplatz in der Nacht auf Dienstag mit zwei Graffiti beschmiert wurde, ist es am Mittwoch gereinigt worden. Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen, vom Täter fehlt aber bisher jede Spur.

Das Mahnmal wurde an zwei Stellen mit einem roten, nicht entzifferbaren Schriftzug beschmiert. Die Stadt hat daraufhin die Reinigung veranlasst, der Schaden sei inzwischen behoben, so Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ). Er kritisierte die Beschädigung des Denkmals scharf.

„Die beiden Graffiti dürften in der Nacht von Montag auf Dienstag an der Vorderseite des Denkmals gesprüht worden sein“, sagte Polizeisprecher Harald Sörös gegenüber wien.ORF.at. Das größere der beiden Graffiti war rund 50 mal 30 Zentimeter groß.

Laut Polizei ist „kein antisemitischer Hintergrund“ erkennbar. „Wir ermitteln wegen schwerer Sachbeschädigung. Der Täter ist noch unbekannt, auch Hinweise liegen derzeit nicht vor“, sagte Sörös.

„Als antisemitischer Akt zu werten“

„Es gab bereits in der Vergangenheit Beschmierungen des Denkmals“, heißt es vom Forum gegen Antisemitismus. Die Gruppe von Ehrenamtlichen meldet rassistische Beschmierungen der Stadt und der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG). „Schon allein, dass das Holocaustdenkmal beschmiert wurde, ist als antisemitischer Akt zu werten“, so eine Sprecherin des Forums gegen Antisemitismus.

Für die IKG selbst ist die „Beschmierung des Shoah Denkmals unverzeihlich“. Auch wenn die genauen Hintergründe noch nicht geklärt seien, zeige das Beschmieren des Denkmals „erneut die Notwendigkeit, nicht nur der Erfassung sondern auch eines aktiven Auftretens gegen Antisemitismus“, reagierte IKG-Präsident Oskar Deutsch.

Das von Rachel Whiteread gestaltete Mahnmal wurde nach öffentlich ausgetragenen Debatten am 26. Oktober 2000 auf dem Wiener Judenplatz enthüllt. Das Mahnmal für die Holocaust-Opfer wurde nach langjährigen Forderungen von Simon Wiesenthal durchgesetzt.