Nordbahnhof: Ersatztümpel für Kröten

Der Startschuss für die nächste Bauphase am Nordbahnhof ist gefallen. Möglich ist das, weil Ersatzbiotope für die dort lebende und streng geschützte Wechselkröte geschaffen wurden. In den nächsten Monaten wird das Baustellenareal vorbereitet.

Bis 2025 werden auf dem unbebauten Teil des Nordbahnhof-Areals Häuser für 12.000 Bewohner entstehen. In Kürze rollen die Baumaschinen an. „Es wird im Bereich der sogenannten grauen Felder dieses Monat noch mit dem ersten Bauplatz begonnen. Es ist kontrolliert worden, dass sich dort keine Wechselkröten aktuell aufhalten bzw. wurden diese Baufelder amphibiensicher abgezäunt“, sagt Thomas Proksch, der mit der ökologischen Bauaufsicht beauftragt ist, gegenüber Radio Wien.

Wechselkröte

Wiener Wildnis

Wechselkröten sind weltweit vom Aussterben bedroht

Zwei Tümpel angelegt

Um die - weltweit vom Aussterben bedrohte - Wechselkröte vor den Baumaschinen zu schützen, hat die ÖBB als Immobilienentwickler des Areals für zwei Ersatzbiotope in Form von Tümpeln gesorgt. „Wir gehen davon aus, dass die Wechselkröte sie in den nächsten Wochen selber anwandert“, sagt Proksch.

Auch für die Zauneidechse wurden Ersatzlebensräume geschaffen. Damit ist das naturschutzrechtliche Verfahren abgeschlossen und die ÖBB starten jetzt mit der Einrichtung der Baustraße durch die Unterführung Taborstraße, über die das Erdreich abtransportiert wird.

Die Wechselkröte am Nordbahnhof bekommt einen neuen Tümpel

ORF

Ein Ersatztümpel wurde angelegt

Auch Stadt legte Wechselkrötenbiotope an

Wechselkröten halten sich die meiste Zeit des Jahres an Land auf. In Wien kommen sie laut Stadt Wien etwa nahe bei Siedlungen im Liesingtal in Oberlaa oder auch in den Wiener Stadterweiterungsgebieten Kagran und Aspern vor. Auf ihrem Speiseplan stehen Spinnen, Würmer und kleine Schnecken, sie überwintern in Höhlen oder Komposthaufen.

Die Wechselkröte am Nordbahnhof bekommt einen neuen Tümpel

ORF

Die Kröte ist durch einen Zaun geschützt

Um die Wechselkröten zu schützen, legte die Stadt im Rahmen von Netzwerk Natur bisher mehrere Wechselkrötenbiotope an - etwa auf dem Zentral- und Südwestfriedhof, in Oberlaa, auf der Donauinsel und in Neuessling.

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