Mehr Gewalt gegen Spitalsmitarbeiter

Ein Personalvertreter des Wilhelminenspitals schlägt Alarm: Die Gewalt gegen Spitalsmitarbeiter habe deutlich zugenommen. Von 2015 auf 2016 habe sie sich mehr als verdoppelt. Die Personalvertretung fordert mehr Security-Mitarbeiter.

Beschimpfungen seien noch das Harmloseste, diese würden auch gar nicht dokumentiert, so Heinrich Schneider, Personalvertreter im Wilhelminenspital. Schwere Fällen mit Gewalt, wo auch die Polizei einschreiten musste, nehmen aber zu, kritisiert Schneider. Laut dem Personalvertreter waren es 2015 noch 125 Fälle, bei denen die Polizei einschreiten musste. 2016 seien es bereits 270 gewesen.

Gewalt gegen Spitalsmitarbeiter nimmt zu

ORF

Mehr Gewaltübergriffe auf Spitalsmitarbeiter

„Auslöser können Alkoholismus, Drogensucht oder psychiatrische Grunderkrankungen und auch Konflikte zwischen Patienten oder Angehörigen und Patienten sein“, sagte Schneider. „In den Notaufnahmen sind es hauptsächlich, Beißen, Zwicken, wir hatten auch schon mal einen Nasenbeinbruch“, ergänzt Günter Dorfmeister, der Direktor des Pflegediensts im Wilhelminenspital.

KAV verspricht einen Security

Laut Schneider wurden die Spitalsmitarbeiter zu wenig geschützt. Er fordert deshalb seit einem Jahr vom Dienstgeber zwei Personenschützer auf den „Hotspots“, den zentralen Notaufnahmen und der unfallchirurgischen Ambulanz. Geschehen sei jedoch nichts, die Generaldirektion habe das ignoriert.

In einer schriftlichen Stellungnahme reagierte nun der KAV. Das Sicherheitspersonal in den großen Spitälern werde aufgestockt heißt es. Dem Wilhelminenspital wurde vom KAV ein zusätzlicher Security-Dienstposten für 24 Stunden für den Personenschutz zugesagt. Der zusätzliche Sicherheitswachmann sollte in kurzer Zeit verfügbar sein.

ÖVP will neues Konzept für zentrale Notaufnahmen

Die Wiener ÖVP kritisiert „lange Wartezeiten“ in den Gemeindespitälern und spricht auch von einer „Zunahme der Gewalt“. „Wir werden im Gemeinderat einen Antrag einbringen, der ein neues Konzept für die Zentralen Notaufnahmen in den Spitälern des Wiener Krankenanstaltenverbundes beinhaltet“, kündigte ÖVP-Gemeinderätin Gudrun Kugler an.