800 Behandlungen in größter Vergiftungsstation

Auf der Toxikologischen Intensivstation im Wilhelminenspital kämpfen Ärzinnen und Pfleger um das Leben schwer vergifteter Patienten. Bis zu 800 Behandlungen gibt es im Jahr. Die größte derartige Station des Landes besteht seit 40 Jahren.

Patienten, die auf die Toxikologische Intensivstation im Pavillon 16 des Wilhelminenspitals eingeliefert werden, sind an der Kippe. Hier geht es darum Leben zu retten, erklärt Stefan Pöchacker, Leiter der Toxikologischen Intensivstation: „Wir sichern die Atmung, den Kreislauf. Behandeln das Koma und auf der anderen Seite gibt es spezielle Vergiftungsbehandlungen, die einerseits darin bestehen, dass wir versuchen die Giftaufnahme in den Körper zu verhindern. Andererseits die Giftwirkung im Körper selbst zu blockieren.“

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ORF

Drogen und Alkohol die häufigsten Ursachen

Die Palette an Giften, die einen zum Intensivpatienten machen können, ist groß. Die meisten der Patienten, die auf der Toxikologischen Intensivstation des Krankenanstaltenverbundes behandelt werden, sind hier als Folge von Drogenmissbrauch, nach einem Selbstmordversuch mit Medikamenten oder auf Grund einer schweren Alkoholvergiftung.

„Die akute Alkoholvergiftung ist eine Vergiftung, die zum Glück in der Regel an Notfallaufnahmen behandelt werden kann. Handelt es sich um Jugendliche oder sehr schwere Formen, kommen diese Patienten auch zu uns“, so Pöchacker. Die Ausnahme bilden K.o.-Tropfen, Schlangenbisse, giftige Pflanzen und Pilze

Gründung vor 40 Jahren

Als Aufwachstation für schwer Betrunkene wurde die Station vor 40 Jahren gegründet. Heute ist sie ein Kompetenzzentrum für Vergiftungen aller Art und mit sechs Betten die größte Versorgungsstation bei Vergiftungen in Österreich. Zwischen 700 und 800 Behandlungen gibt es im Jahr. Die meisten Patienten sind nach 48 Stunden so weit entgiftet, dass sie verlegt oder sogar entlassen werden können.