Jährlich 2.000 Einsätze für Wasserpolizei

Rund 2.000 Einsatzfahrten auf dem Wasser verzeichnet die Wiener Wasserpolizei jedes Jahr. Zu ihren Aufgaben zählen etwa Kontrollen von Ausweisen und Dokumenten. Der Fokus der Arbeit liegt aber bei Hilfeleistungen auf dem Wasser.

Erich Kraus ist Kommandant des See- und Stromdienstes, der in der Fachinspektion Handelskai untergebracht ist. 46 Beamte sind dort tätig. Die Kriminalität auf dem Wasser könne man nicht mit jener auf der Straße vergleichen, berichtete Kraus im Gespräch. Auch die Klientel, mit der es die Beamten zu tun haben, sei eine andere: „Wir sind auf den Schiffen gern gesehen.“

Wasserpolizei

APA/Angelika Kreiner

Betrunkene Donauinselfest-Gäste

Die Polizisten setzen unter anderem auch speziell ausgebildete Wasserspürhunde der Diensthundeabteilung ein, um Menschen aus gefährlichen Situationen zu retten und nach vermissten Personen zu suchen. Bei der Vermisstensuche sind die Experten der Fachinspektion auch in ganz Österreich tätig.

Im Schnitt 15 bis 20 Einsätze zu Lebensrettungen werden jedes Jahr absolviert, dazu kommen rund 40 Seenotbergungen. Das reicht vom überforderten Schwimmer in der Neuen Donau über betrunkene Donauinselfest-Gäste, die ins Wasser fallen, bis zu in Not geratenen Booten. „Die Arbeit hier ist abwechslungsreicher als im normalen Bezirk“, sagte ein Abteilungsinspektor, der seit 32 Jahren bei der Wasserpolizei ist.

Sechs betrunkene Kapitäne pro Jahr

„Wir können Hobby und Beruf verbinden, bei uns gibt es fast keine Krankenstände“, sagte Kraus. Ausgefahren wird jeden Tag, egal ob Sommer oder Winter, Sonnenschein, Regen oder Schneefall, erzählte der Kommandant. Die Polizisten führen auch Alkoholkontrollen durch. Analog zum Straßenverkehr gilt die 0,5-Promille-Grenze ebenso für Kapitäne. Bei Berufsschiffsführern liegt sie so wie bei Berufskraftfahrern bei 0,1 Promille. Fünf, sechs Schiffsführerpatente nehmen die Beamten der Wasserpolizei betrunkenen Kapitänen jedes Jahr ab.

Die Beamten der Fachinspektion sind nautisch ausgebildet, haben Patente zum Polizeischiffsführer, aber auch Fortbildungen zum Umweltkundlichen Organ und eine Strahlenschutzausbildung. Acht Boote in unterschiedlichen Größen stehen den Beamten zur Verfügung, vom Schlauchboot bis zur knapp 16 Meter langen und 700 PS starken „Wien“.

Der Streifenbereich der Wasserpolizisten erstreckt sich auf knapp 70 Kilometern der Donau zwischen Mannswörth über Wien und Tulln bis Altenwörth. Auf dem Donaukanal sind es 18 Kilometer, dazu kommen 20 Kilometer Neue Donau, die Alte Donau sowie sämtliche Gewässer in und um Wien.