Life Ball: Jugendliche als „Peers“ für Aufklärung

Heuer findet zum ersten Mal auch ein Life Ball für Jugendliche statt - einen Tag nach dem Event im Rathaus. Dafür wurden Jugendliche gesucht, die als „Peers“ ausgebildet werden, um Aufklärungsarbeit zum Thema HIV und Aids zu leisten.

60 Jugendliche aus Wien und der Umgebung haben sich für die Ausbildung beworben, sie sollen dann zum „Life Ball Next Generation“ am 11. Juni eingeladen werden und das Wissen an ihre Alterskollegen weitergeben. Das Thema Aufklärung und Sensibilisierung bei HIV und Aids ist ein vernachlässigtes unter Jugendlichen. „Es wird so gut wie nicht darüber gesprochen“, sagte der 17-jährige Wiener William, der am Montag den Kurs besuchte. „In der Schule ist das Thema nicht wirklich Nummer eins“, beklagte auch die 17-jährige Lena aus Mödling.

Jugendliche während eines Workshops

APA/Herbert Neubauer

Die Jugendlichen erhielten unter anderem medizinisches Basiswissen

Während des zweitägigen Workshops im Wiener Hilton wurden die Jugendliche medizinisches Basiswissen, Gesundheitsvorsorge und Wissensvermittlung zu sexueller Integrität sowie Rhetorik und Körpersprache nähergebracht. Geleitet wurden die Workshops von dem Hamburger Verein „Jugend gegen AIDS e.V.“. „Aufklärung geschieht auf Augenhöhe“, sagte Organisator Gery Keszler.

Zahl der „Peers“ könnte bei Erfolg erhöht werden

Der „Life Ball Next Generation“ wird vom österreichischen Gesundheits- und dem Bildungsministerium unterstützt. Auch wenn es einen Grundsatzerlass zur Sexualpädagogik in den Schulen gibt, sieht Bildungsministerin Sonja Hammerschmid (SPÖ) im sogenannten Peer-Learning-System viel mehr Potenzial. „Da sehen wir die Erfolge besonders schnell“, sagte Hammerschmid. Die Ministerin zollte den jugendlichen „Peers“ ihren Respekt. „Es ist mutig von den Jugendlichen, sich dem zu stellen.“

Projektleiter Peter Hanl, "Jugend gegen Aids"-Vorsitzender Daniel Nagel, BM Sonja Hammerschmid (SPÖ) und Lifeball-Organisator Gery Keszler

APA/Herbert Neubauer

Aufklärung geschieht auf Augenhöhe", so Organisator Gery Keszler (rechts)

Wissen über Sexualität sei die Grundvoraussetzung für eine rasche Früherkennung von Krankheiten wie HIV und Aids, betonte Keszler. Wenn die Arbeit der „Peers“ gut angenommen wird, soll deren Anzahl noch weiter erhöht werden. Victoria aus Wien würde sich das sehr wünschen, denn in ihrer Schule wurde das Thema so gut wie nicht angeschnitten. „Viele waren nicht bereit, darüber zu reden. Viele haben sich geschämt, mit erwachsenen Leuten darüber zu reden, deshalb finde ich das sehr wichtig, dass Kinder Kindern etwas beibringen oder Jugendliche Jugendlichen“, sagte Victoria.

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