Ärger um Marktordnung am Volkertmarkt

Laut Gesetz dürfen Marktstandler nur acht Sitzplätze anbieten. Nach einer Klage ist man am Wiener Volkertmarkt nun verärgert. Das Marktamt sieht sich im Recht. Die NEOS fordern indes Änderungen der Marktordnung.

„Der Betrieb ist ein Handelsbetrieb und darf nur acht Verabreichungsplätze haben“, sagt Darko Dogo von der Bäckerei Dogo am Volkertmarkt in der Leopoldstadt. Die Marktordnung verbietet es Händlern, die keine Gastronomiekonzession haben, mehr Plätze zur Verfügung zu stellen. Auf dem Markt wurden aber anscheinend schon seit Jahren mehr Plätze von einigen Standlern angeboten. Jetzt wurde ein Verfahren gegen sie eingeleitet.

„Wir haben hier den Fall, dass bei einem Gesetz elf Jahre lang ein Auge zugedrückt wurde“, sagt Markus Ornig, Wirtschaftssprecher von NEOS. Die Betreiber der Stände hätten sich darauf verlassen, dass die Zustände so bleiben würden und in ihre Stände investiert, so Ornig weiter. Jetzt werde aber seitens der Behörden hart durchgegriffen. NEOS fordert nun Übergangsfristen für die Marktstandler.

Volkertmarkt

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Der Volkertmarkt in der Leopoldstadt

Marktamt streitet Vorwürfe ab

Das Marktamt hingegen besteht auf die Einhaltung der Marktordnung. „Wir haben mit sämtlichen Unternehmern dort gesprochen. Nur durch Sprechen funktioniert es aber anscheinend nicht“, so Alexander Hengl vom Marktamt.

Eine Lockerung der Marktordnung sei laut Hengl nicht nötig. „Ein Markt gilt nur dann als Markt, wenn dort vorwiegend Handel betrieben wird“. Ein Markt sei eine Handelsplattform und keine „Gastro-Meile“.

NEOS mit weiteren Forderungen

So lasse man die Märkte sterben, meint Ornig. „Man muss den Standlern die Möglichkeit geben, Derzeitiges zu erhalten. Danach muss die Politik rasch schauen, wie sie bessere Rahmenbedingungen schaffen kann“.

Neben den Übergangsfristen für die durch Klagen betroffenen Betreiber seien laut NEOS die Liberalisierung der Öffnungszeiten, die „Attraktivierung“ des Angebots und eine Belebung durch kürzere Leerstände wünschenswert.

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