Bezirkspolitik auf Facebook und Co.
Nahezu alle Bezirksvorsteherinnen und Bezirksvorstehern sind auf Facebook, entweder mit einer Seite oder ihrem privaten Profil. Ernst Nevrivy, SPÖ-Bezirksvorsteher der Donaustadt, erklärt sein Auftreten auf Facebook: „Wer ist die Donaustadt, wie ist die Donaustadt, was mache ich in der Donaustadt, was mache ich für die Donaustadt. Das ist das, was ich versuche auf Facebook zu transportieren.“
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Diskussion auf Online-Ebene verlagern
Seit drei Jahren ist Nevrivy auf Facebook, in der Zeit hat er über 6.000 Fans gefunden. Kommunikationsberater Josef Barth sieht einige Vorteile: „Vor allem bei Veranstaltungen kann ich eigentlich sehr schön in Kontakt kommen, wo jedoch meistens nicht genug Zeit ist um einzelne Probleme auszudiskutieren. Ich kann das dann verlagern auf die Online-Ebene: Schicken Sie mir das, ich schau’ mir das an.“ Dann würden gleich mehrere Menschen erfahren, was die Meinung des Politikers zu verschiedenen Projekten ist.
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Das versucht auch Bezirksvorsteher Paul Stadler (FPÖ) in Simmering. Seine Facebook-Seite befindet sich noch im Aufbau. Er hat knapp über 700 Fans, noch ist er eher zurückhaltend auf der Plattform, erklärt er: „Derzeit ist es so, dass wir eher Bezirksneuigkeiten teilen. Aber auf lange Sicht gesehen, möchte ich schon, dass man auch Paul Stadler kennenlernt, aber nicht so, dass man überhaupt keine Freizeit mehr hat.“
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Themen in eigenem Medium präsentieren
Den persönlichen Kontakt ins Netz verlagern, um so noch mehr Menschen zu erreichen ist nicht der einzige Grund, warum gerade Lokalpolitiker auf Soziale Netzwerke setzen sollten, erklärt Barth: „Sie haben eine immer größere Fülle an Themen. Die sind von klassischen Medien gar nicht mehr so abzubilden, weil klassische Medien immer nur auf die wichtigsten Dinge Bezug nehmen können und nicht im Detail alles ausformulieren. Damit beginnen viele Politiker auch sich ein eigene Stimme und eigenes Medium zu machen.“
„Donaustadt aktuell“ heißt das etwa bei Nevrivy, der auch noch einen Youtube-Kanal bespielt und im nächsten Schritt noch seine Sprechstunde live im Netz abhalten wird.
Links:
- Handyfilme auf Riesensmartphones (wien.ORF.at)
- Polizei-TV als Ergänzung zum Journalismus (wien.ORF.at)