Außenbezirke von Klimawandel stärker betroffen

Wien ist vom Klimawandel auch durch einen weiteren Effekt betroffen: Durch die städtischen Wärmeinseln steigt die Temperatur stellenweise besonders. Bis 2100 könnte die Durchschnittstemperatur um fast vier Grad steigen.

Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) kann auf die Wetterdaten der vergangenen 150 Jahren in Wien zurückgreifen. Daraus lassen sich Entwicklungen ablesen, erklärt die Forscherin Maja Zuvela-Aloise: „Man sieht einen Anstieg der Temperatur, der zusammenpasst mit dem globalen Klimawandel. Aber da es ein Stadtgebiet ist, gibt es einen zusätzlichen, urbanen Wärmeinseleffekt - ein Anstieg der Temperatur durch das Stadtwachstum.“

Temperaturentwicklung Wien

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Vier Grad mehr bis 2100 möglich

Von 1971 bis 2000 lag der Jahresmittelwert in Wien bei 10,2 Grad. Bei klimatechnisch Anstrengungen, wird die Temperatur um etwa 1,2 Grad steigen, heißt es in Studien. Bleiben die Emissionen gleich, steigt die Temperatur um etwa 1,5 Grad. Deutlicher wird der Anstieg bis zum Ende des laufenden Jahrhundert: Versuchen wir den Klimawandel aktiv zu bremsen, dann steigt die Temperatur um 2,2 Grad, wenn sich nichts ändert, können es fast vier Grad mehr werden.

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Der „Mutter Erde“-Schwerpunkt in „Wien heute“ widmet sich dieses Jahr dem Thema Klimawandel.

Von diesem Extremanstieg würden die Außenbezirke eher betroffen sein als die Innenstadt. Denn die Stadt wächst an den Rändern - die Bebauung wird dort also dichter werden, damit steigt auch die Wärme. Im Gegenzug werden die Kältetage in der Stadt weniger, erklärt Zuvela-Aloise: „Wir sind an die Kälte gewöhnt, also wir haben schon Lösungen für die Kälte, Lösungen für die Hitze sind noch in Entwicklung.“

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