Volks-Rock’n’Roller klagt Konzerthaus-Chef

Der Sänger Andreas Gabalier hat den Chef des Wiener Konzerthauses Matthias Naske verklagt. Er sieht sich durch Aussagen Naskes in einem Interview geschädigt. Der Streitwert beträgt 500.000 Euro, berichtet der „Trend“.

Der „Volks-Rock’n’Roller“ fühlte sich durch die Aussagen Naskes in einem Interview mit der „Presse“ im Mai ins rechte Eck gedrängt. Er brachte über seinen Anwalt eine Wettbewerbsklage gegen Naske ein, die auf Feststellung des Schadens und Widerruf wegen Herabsetzung lautet. Der Streitwert beträgt laut einer Meldung des „Trend“ 500.000 Euro. Gabalier machte geltend, dass das Interview wirtschaftliche Einbußen nach sich ziehe. Erste Konzertveranstalter hätten wegen des Interviews von Naske bereits abgesagt. Gabaliers Promoter Sepp Adlmann bestätigte gegenüber der APA die Causa.

Andreas Gabalier

APA / Hans Punz

Andreas Gabalier im Musikverein

Naske würde Gabalier nicht auftreten lassen

Naske hatte im „Presse“-Interview gemeint, er würde Gabalier - anders als die Kollegen des Wiener Musikvereins - nicht bei sich im Hause auftreten lassen. „Ich glaube, das war einfach ein Fehler. Wir hätten das nicht gemacht.“ Seine Gründe dafür seien eindeutig: „Weil das Signale sind. Man muss wissen, wer Gabalier ist, wofür er steht, und dann abwägen.“

Ein Hubert von Goisern würde da sehr viel besser ins Konzerthaus passen: „Wir treffen auch gesellschafts- und kulturpolitische Aussagen, so harmlos ist das nicht. Auf der anderen Seite dienen wir auch keiner Ideologie. Wie gesagt, ich glaube, das mit Gabalier war eine Unachtsamkeit oder vielleicht auch Kalkül ...“

Matthias Naske

APA/Georg Hochmuth

Matthias Naske

Naske: „Vorwürfe nicht nachvollziehbar“

Naske vesteht nun die Klage Gabaliers gegen ihn nicht: „Nach meinem heutigen Wissensstand sind die Vorwürfe nicht nachvollziehbar“, so Naske in einer Stellungnahme gegenüber der APA: „Klarstellen möchte ich jedoch, dass meiner Aussage über Andreas Gabalier keine politische Wertung zugrunde liegt.“

Es sei seine Aufgabe als Intendant, sich mit der Bewertung von künstlerischen Qualitäten zu beschäftigen. „Wenn Herr Gabalier oder sein Management eine gerichtliche Entscheidung über Fragen gesellschaftlicher Dimensionen von künstlerischem Geschehen führen möchte, sei das unbenommen.“

„Hüttengaudi“ mit Gabalier im Musikverein

In Österreich und Deutschland füllt Gabalier seit Jahren riesige Arenen. Für Wien hatte er sich einen kleineren, aber umso ehrwürdigeren Rahmen ausgesucht. Im April trat der „Volks-Rock’n’Roller“ im Musikverein auf - mehr dazu in Hüttengaudi mit Gabalier im Musikverein.

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