Vassilakou will Welterbestatus erhalten

Planungsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) will den Welterbestatus der UNESCO für die Wiener Innenstadt erhalten. „Die Rote Liste ist ein Warnsignal“, sagt sie im Wien-Heute-Interview.

Die Wiener Innenstadt würde beim UNESCO-Kongress Anfang Juli in Krakau (Polen) auf die Rote Liste gesetzt werden. Dies bedeutet allerdings nicht automatisch den Verlust des Prädikats. Dies würde erst drohen, würden weitere Hochhäuser in der City gebaut werden. „Wir kommen auf die Rote Liste. Das hat uns die UNESCO schriftlich mitgeteilt. Wir suchen weiterhin den Dialog mit der UNESCO. Im Fall von Köln sieht man, dass man von der Liste wieder runtergeholt werden kann“, so Vassilakou.

Innerparteiliche Lehren aus Heumarkt-Chaos

Die UNESCO würde laut der Vizebürgermeisterin „viele, viele Auflagen“ hinsichtlich des Heumarkt-Projekts stellen. Dies würde nicht nur die Höhe betreffen. „Da wollen wir möglichst viele Wünsche erfüllen.“

Innerparteilich würde man ebenfalls Lehren aus der Causa rund um das umstrittene Projekt ziehen, damit es nicht mehr zu einer vergleichbaren Situation kommt. „Die Basisdemokratie gilt. Das bedeutet, dass es bei uns Grünen keine Entscheidungen hinter verschlossenen Türen gibt. Im gegenständlichen Fall ist es allerdings keine Entscheidung der Grünen, sondern der Regierung, die Verantwortung für die ganze Stadt hat“, sagte Vassilakou.

Zudem würde man nun über verbindliche Regeln diskutieren, wie in Zukunft solche Entscheidungen getroffen werden sollen. „Mit diesen Regeln soll sichergestellt sein, dass unsere Regierungsarbeit nicht infrage gestellt wird und wir unsere Aufgaben erledigen können.“

Beschluss mit 51 zu 46 Stimmen

Die entsprechende Flächenwidmung für die Umgestaltung des Heumarkts wurde am Donnerstag beschlossen. Und das, obwohl - wie erwartet - die Mandatare der Grünen nicht geschlossen für das Projekt stimmten. Trotzdem gab es nach Ende der mündlichen Abstimmung eine doch deutliche Mehrheit von 51 zu 46 Stimmen - mehr dazu in Heumarkt-Projekt im Gemeinderat beschlossen.

Die Erneuerung des Heumarkt-Areals beschäftigt die Wiener Politik bereits seit nunmehr fünf Jahren. Vor allem die Höhe des Wohnturms stößt auf Kritik, zudem sorgte eine grüne Urabstimmung im April für Unruhe im Rathaus - mehr dazu in Causa Heumarkt: Eine Chronologie.