Hunderte Rosenblüten regnen auf Gläubige

Der Rosenregen ist ein alter katholischer Brauch, der vor allem in römischen Pantheon gefeiert wird. Seit über zehn Jahren ist er aber auch in der Wiener Michaelerkirche jedes Jahr ein Fixpunkt.

Wie soll man den Heiligen Geist darstellen, der zu Pfingsten den Jüngern zu Teil wurde. Während er zumeist mit einer Taube dargestellt wird, kann man in einer Kirche eher keine Tauben frei fliegen lassen. Die Lösung deshalb: Mit fallenden Rosenblättern. Am Ende des Pfingstgottesdiensts, nachdem der Pater den Schlusssegen verteilt hat, werden die Blütenblätter durch ein Loch in der Decke fallen gelassen.

Rosenregen Michaelerkirche

ORF

Blüten gesegnet

Am Dachboden stehen Kisten, erzählt Gustav Bergmeier der Tageszeitung „Die Presse“. Er hat gemeinsam mit dem Pater der Michaelerkirche die Zeremonie organisiert. Sie holen einige hundert Rosen, die nicht verkauft wurden, von einem Blumengroßhändler. Am Pfingstsonntag müssen sie dann nur noch durch das Loch geworfen werden.

Davor wird symbolisch eine Handvoll Rosenblätter am Altar gesegnet. Nach dem Gottesdienst wird das Laken, auf das der Großteil der Blüten fällt, zum Altar gezogen. Dort liegt es für die Menschen, damit die Kirchenbesucher eine Blüte mitnehmen können.

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Rosenregen in Michaelerkirche

Hunderte Rosenblüten fallen durch ein Loch in der Decke auf die Kirchengänger.

Brauch im Pantheon

Der Pater der Kirche lernte den Brauch in Rom kennen, wo er einige Jahre verbrachte. Im Pantheon wird jedes Jahr die „Pioggia delle Rose“ gefeiert. Dort wird durch die - wesentlich größere - Öffnung in der Kuppel minutenlang Rosenblüten in den Kirchenraum geworfen.

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