Wien zahlt 4,1 Mio. Euro für Werbung

Knapp 35 Millionen Euro hat die öffentliche Hand im ersten Quartal 2017 für Werbung ausgegeben. Der größte Brocken entfiel auf die „Kronen Zeitung“, „Heute“ und „Österreich“. Die Stadt Wien gab rund 4,1 Mio. für Werbung aus.

1,8 Millionen Euro entfielen auf die restlichen acht Bundesländer Österreichs. Zählt man die Beteiligungen der Stadt Wien hinzu, betrugen die Werbeausgaben der Hauptstadt ungefähr sechs Millionen Euro, geht aus der Medientransparenzdatenbank hervor.

Rund ein Viertel für drei Zeitungen

Der größte Anteil der öffentlichen Werbegelder entfiel auf die „Kronen Zeitung“: Das reichweitenstarke Medienhaus lukrierte im ersten Jahresviertel rund 3,8 Mio. Euro. Dahinter folgten die Gratistageszeitungen „Heute“ mit 2,5 Mio. Euro und „Österreich“ mit 2,4 Mio. Euro. Zusammen kamen die drei Boulevardmedien auf 8,7 Mio. Euro.

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Rund 35 Millionen in drei Monaten für Werbung

Eine Million vom Infrastrukturministerium

Unter den Ministerien war das Infrastrukturressort von Jörg Leichtfried (SPÖ) am werbefreudigsten: Eine Million Euro wurde der Kommunikationsbehörde KommAustria gemeldet. Dahinter liegt das ebenfalls SPÖ-geführte Verteidigungsministerium mit 765.000 Euro. Am drittspendabelsten war das Kanzleramt mit 634.000 Euro, vor dem Landwirtschaftsministerium mit 591.000 Euro.

Von den großen staatsnahen Unternehmen gehörten die ÖBB heuer bisher zu den eifrigsten Werbern. Die Bundesbahnen gaben zwischen Jänner und März 2017 rund 1,4 Mio. Euro aus. Nicht viel weniger waren es bei der Post mit 1,2 Mio. Euro. Die Telekom Austria sowie die OMV sind nicht meldepflichtig, da der Anteil der öffentlichen Hand unter 50 Prozent liegt.

Daten seit Mitte 2012

Seit dem Inkrafttreten des Medientransparenzgesetzes Mitte 2012 müssen öffentliche Stellen für jedes Quartal ihre Werbeaufwendungen und Inseratenzahlungen angeben - allerdings erst ab Überschreiten einer Bagatellgrenzen von 5.000 Euro, was vom Rechnungshof bereits kritisch bemerkt wurde.

Die Ausgabenhöhe wird an die KommAustria gemeldet und von dieser veröffentlicht. Die seither gemeldete Summe beläuft sich mittlerweile auf rund 902 Mio. Euro. Grund für die Verabschiedung des Medientransparenzgesetzes war die jahrelange Kritik an hohen öffentlichen Inseratenaufträgen für Boulevard- und Gratismedien.

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