Nur ein Kandidat bei Priesterweihe

Im Juni finden in Österreich traditionell Priesterweihen statt, im Stephansdom hat Kardinal Christoph Schönborn am Samstag einen Festgottesdienst zelebriert. Es gab allerdings nur einen Kandidaten, die Zahl der neuen Priester geht zurück.

Heuer sind laut Erzdiözese Wien im Gegensatz zu früheren Jahren auch schon im Frühjahr drei neue Priester geweiht worden. Die Zahl der vergangenen Jahre wird sich heuer wohl nicht ausgehen, selbst wenn im Herbst noch Weihen folgen. 2016 wurden noch elf Kandidaten geweiht, 2015 waren es zehn, im Jahr 2014 neun und 2013 zwölf neue Priester.

Wann ein Priesterkandidat alle Prüfungen abschließt und letztlich die Weihe ablegen kann, ist laut Erzdiözese schwer vorhersehbar. Das liegt auch an der relativ langen Ausbildung. Diese gliedert sich im Erzbischöflichen Priesterseminar Wien in sechs Phasen: Propädeutikum (ein Jahr), Seminarkurs I (ein bis drei Jahre), Externjahr (ein Jahr), Seminarkurs II (ein bis zwei Jahre), Praktikumsjahr (ein Jahr) und Diakonatsjahr (ein Jahr). Insgesamt kann die Ausbildung also bis zu neun Jahre dauern.

Zahl der Kandidaten im Seminar konstant

Derzeit werden im Priesterseminar der Erzdiözese 33 Männer ausgebildet, sechs kamen im vergangenen Jahr dazu. Die Zahl der Kandidaten ist konstant: 2015 und 2014 waren es je 35, im Jahr 2013 31 Kandidaten.

Von den derzeit 33 Männer studieren 30 für die Erzdiözese Wien, einer für das Stift Geras (Niederösterreich), einer für das Bistum Münster (Deutschland) und einer für die ukrainisch-katholische Kirche. Die Kandidaten stammen aus Österreich (17), Polen (sechs), Deutschland (vier), Kroatien (zwei) sowie Tschechien, Ukraine, Russland und Indien (je einer).

46-Jähriger studierte zunächst Physik

In den vergangenen Jahren haben sich immer mehr Spätberufene zum Theologie-Studium entschlossen, so wie der einzige Kandidat am Samstag, der 46-jährige Albert Reiner. Er studierte Technische Physik an der TU Wien und arbeitete in der Grundlagenforschung und in der Automobilindustrie im In- und Ausland.

2007 trat Reiner wieder in die katholische Kirche ein, 2008 begann er mit der Ausbildung im Priesterseminar der Erzdiözese Wien. „Ich habe mir alles Mögliche an Erklärungen ausgedacht, warum es nicht richtig sein kann Priester zu werden, alle möglichen Hindernisse habe ich gefunden. Und sie sind der Reihe nach umgefallen“, wird Albert Reiner auf der Homepage der Erzdiözese Wien zitiert.

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