Gasometer bekommt Privatuni für Musik

Mit dem Jam Music Lab im Gasometer bekommt Wien eine neue Privatuni für Musik. Durch Projekte wie dieses will der Gasometer von einer reinen Konzert- und Shoppinglocation zu einem Zentrum für Populärmusik werden.

Seit 2011 gibt es das Jam Music Lab bereits. „Davor waren wir nur ein Musikkonservatorium mit Öffentlichkeitsrecht“, erklärt Marcus Ratka, Rektor des Jam Music Lab. Die Studienrichtungen, die man wählen kann, haben sich nicht verändert, dafür aber der Abschluss. „Die Schwerpunkte sind weiterhin Instrumental- und Gesangsausbildung, Komposition, Medienmusik und Pädagogik. Der Unterschied ist, dass man jetzt auch mit den Titeln Bachelor und Master abschließen kann und nicht nur mit dem Diplom.“

Der Weg zur privaten Musikuniversität war ein nicht gerade kurzer. Seit 2015 bemühe man sich um das „Upgrade“, so Ratka. „Es ist ein vielschichtiger Prozess. Ein sehr umfangreicher schriftlicher Bericht muss erstellt werden, den dann eine internationale Kommission prüft.“ Auch Standortbesichtigungen habe es gegeben, so der Rektor. Ab dem kommenden Semester kann man nun die neuen Lehrgänge belegen.

7.800 Euro Studiengebühren pro Jahr

Die Studenten und Studentinnen, die schon länger auf dem Institut sind, können sich nun zwischen dem Diplomstudium und dem Bachelor- oder Masterstudium entscheiden. Eine Entscheidung, die wohl auch eine finanzielle ist. „Die Diplomstudien kosten circa drei- bis viertausend Euro im Jahr“, so Ratka. Die Studien mit den neuen Abschlüssen würden im Schnitt 7.800 Euro kosten. Je nach Studium gibt es aber erhebliche Unterschiede bei den Kosten. „Das ist so, weil manche Kurse zeit- und materialintensiver sind als andere.“

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Der Gasometer will sich zur Musik-City mausern

Die Kosten sind auch deshalb so hoch, weil man beim Lehrpersonal durchwegs auf renommierte Namen setzen will. Im Lehrkörper finden sich Gewinner zahlreicher internationaler Preise sowie heimische Größen. Zum Beispiel Paul Gallister, Produzent der Wiener Band Wanda. Auch am Gewinnerlied von Conchita beim Eurovision Song Contest – „Rise Like a Phoenix“ – hat Gallister mitgearbeitet.

Gasometer Music City wächst

Das „Upgrade“ des Jam Music Lab passt gut zur momentanen Entwicklung im und um den Gasometer. Die Location - die eine der größten und bekanntesten der Stadt ist – versucht sich immer mehr als Zentrum für Rock- , Jazz- und Popmusik zu etablieren. Unter dem Titel „Gasometer Music City“ will man seit geraumer Zeit „Musik, Musikwirtschaft und Musikausbildung vernetzen und Synergien schaffen", heißt es auf der Website - mehr dazu in Gasometer wird zu „Music-City“.

Ursprünglich war der Gasometer ja eher als Shoppinglocation positioniert worden. Neben dem Jam Music Lab haben sich in den vergangenen Jahren auch die Popakademie und die Electronic Music Academy im Gasometer angesiedelt. Mit Klangfarbe ist auch das größte österreichische Musikgeschäft dort eingemietet. Ein Gitarrenbauer komplettiert das Angebot.

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