Hitze: Abkühlung in Kirchen oder Bussen

Temperaturen jenseits der 30 Grad - und das tagelang. Gerade in der Stadt ist das oft noch unangenehmer. Kirchenbesuche oder sogar eine Fahrt mit den Wiener Linien können aber helfen, den schlimmsten Hitzepolen zu entgehen.

900 öffentliche Trinkbrunnen gibt es in der Stadt. „Die Trinkbrunnen sind eine gute Möglichkeit, um für Erfrischung zu sorgen. Das Wasser hat eine Temperatur von neun Grad wenn es in Wien eintrifft“, sagt Astrid Rompolt von der MA 31, Wiener Wasser. Mit welcher Temperatur das Wasser schlussendlich beim Verbraucher ankommt, hängt aber auch von Lage und Standort ab.

„In Außenbezirken ist es meist kühler. Auch wie hoch das Wasser eine Leitung hinauf muss, bestimmt die Temperatur. Im fünften Stock ist es wärmer als im ersten“, so Rompolt weiter. Dennoch, richtig warm wird das kühle Leitungswasser Wiens nirgendwo. Auch ausgehen werde es auf absehbare Zeit nicht, heißt es seitens der MA 31. „Die natürlichen Wasserspeicher im Quellschutzgebiet sind dank des regenreichen Frühjahrs bestens gefüllt“.

Stadtplan mit Trinkbrunnen

MA 31

Auf wien.gv.at kann man sich im Stadtplan alle Trinkbrunnen anzeigen lassen

Die kühlsten Orte: Wienerwald und Kirchen

Ein guter Tipp um sich die kühlsten Orte im Freien zu suchen ist auch, sich an Bäume und Wasserflächen zu halten, so Thomas Wostal von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik. „Zusätzlich zur Beschattung verdunstet hier immer ein wenig Wasser und entzieht dabei der Umgebung Wärme“. Vor allem in den Außenbezirken im Bereich des Wienerwaldes kühle es einigermaßen ab, so Wostal weiter. „In der Nacht auf Donnerstag lag der Tiefstwert in der Wiener Innenstadt bei 21,5 Grad, in Wien-Mariabrunn dagegen bei 15,8 Grad“.

Wenn man sich nicht im Freien aufhält, hängt die Temperatur auch stark von der Gebäudestruktur ab. „Die kühlsten Orte sind bei Hitzewellen oft die Kirchen. In einigen Ländern wurden bei extremen Hitzewellen schon ältere Menschen hier untergebracht“, empfiehlt Wostal die sakralen Bauten als Erfrischungsbringer. Für die Umwelt sind sie jedenfalls besser als Klimageräte - mehr dazu in Hitze: Umweltberatung warnt vor Klimageräten.

U2 Schottenring „kühlste U-Bahnstation“

Eine Fahrt mit den Bussen der Wiener Linien kann ebenfalls ein wenig Abkühlung verschaffen, da alle mittlerweile klimatisiert sind. Bei den Straßenbahnen und den Zügen der U-Bahnlinien ist es im momentan noch eine Glückssache, ob man eine klimatisierte Garnitur erwischt - mehr dazu in Klima in Öffis bleibt verbesserungswürdig.

Doch auch die U-Bahnstationen an sich können unter Umständen kurz vor der aller drückendsten Hitze schützen. „Wir führen zwar keine detaillierten Aufzeichnungen, unsere unterirdischen Stationen sind aber meist kühler als die Außentemperatur. Erfahrungsgemäß ist die Station Schottenring der Linie U2 die kühlste Station Wiens“, so Johanna Griesmayr, Sprecherin der Wiener Linien.

Alte Donau Gänsehäufel

ORF

Die Alte Donau nähert sich dem Höchstwert von 2010

Alte Donau nähert sich Rekordwert

Traditionell nutzen viele Wienerinnen und Wiener ein Bad in der Donau zur Abkühlung. Ob die Neue Donau (24 Grad) und die Alte Donau (26 Grad) im Moment noch das Prädikat „erfrischend“ verdienen, ist Auslegungssache. Grillen darf man dort allerdings keinesfalls - mehr dazu in Hitze: Stadt verhängt Grillverbot.

Außerdem ist nicht davon auszugehen, dass die Wassertemperaturen demnächst wieder sinken. „Die höchste je gemessene Temperatur in der alten Donau hatten wir im Jahr 2010 mit 29,8 Grad“, erklärt Reinhold Godina von der Abteilkung Wasserwirtschaft im Bundesministerium für Landwirschaft. „Wenn die Hitzewelle weitergeht, könnte es sein, dass wir uns dieser Marke nähern“. Die Wiener Bäder freuen sich aber generell über eine gute Auslastung - mehr dazu in Hitze: Besucherzahl in Bädern verdoppelt.

Links: