Vergewaltigung auf Donauinsel: Doch Haft

Ein 18-Jähriger, der während des Donauinselfests am Samstag versucht haben soll, eine Frau zu vergewaltigen, ist nun in Haft. Der Verdächtige war ursprünglich nur auf freiem Fuß angezeigt worden.

Die Staatsanwaltschaft reagierte rasch auf Kritik und Unverständnis in Sozialen Netzwerken. Noch am Montag wurde beim Landesgericht gegen den 18-Jährigen eine Anklage wegen versuchter Vergewaltigung eingebracht und zugleich eine Festnahmeanordnung beantragt. Der zuständige Richter, der die Verhandlung gegen den 18-Jährigen leiten wird, stellte diese aus.

Im Abschlussbericht habe sich der Sachverhalt anders als zunächst dargestellt, so Christina Salzborn. Der Haftbefehl konnte somit am Mittwochnachmittag vollzogen werden. Der Afghane soll Samstagabend versucht haben, eine Frau zu vergewaltigen. Polizisten konnten das aber noch verhindern - mehr dazu in Vergewaltigung am Donauinselfest verhindert.

„Kein dringender Tatverdacht erkennbar“

Unmittelbar nach dem Vorfall hatte die Staatsanwaltschaft noch keine hinreichenden Gründe gesehen, den Verdächtigen zu verhaften. Der von der Polizei Sonntagabend kontaktierte Journalstaatsanwalt entschied, den Afghanen vorerst auf freiem Fuß zu belassen. Ein von den Polizeibeamten zuvor zurate gezogener Polizeijurist soll den Beamten demgegenüber dem Vernehmen nach versichert haben, die gesetzliche Grundlage für eine Haft wäre in diesem Fall jedenfalls gegeben.

„Nach der mündlichen Schilderung der Polizei war die Journalstaatsanwaltschaft der Ansicht, dass kein dringender Tatverdacht erkennbar ist“, hatte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Nina Bussek, dazu am Montag erklärt. Zudem verwies Bussek auf das fast noch jugendliche Alter des 18-Jährigen. Bei einem jungen Erwachsenen wären strengere Maßstäbe bei der Verhängung von Untersuchungshaft heranzuziehen.

Einschätzung nach schriftlichem Bericht geändert

Die Einschätzung der Anklagebehörde änderte sich allerdings, als ihr am Montag der schriftliche Bericht der Polizei übermittelt wurde. Aus diesem ging schwarz auf weiß hervor, dass die 21-jährige Frau Samstagabend vor einer Bühne am Donauinselfest von einer Gruppe männlicher Jugendlicher eingekreist und bedrängt wurde. Der nunmehr festgenommene 18-Jährige soll die junge Frau bei der Bühne erstmals unter anderem umklammert haben. Die 21-Jährige konnte sich vorerst losreißen und in Richtung Treppelweg flüchten.

Der Verdächtige verfolgte sie, dabei wurde er von Polizisten der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität (EGS) in Zivil beobachtet. Sie kamen der Frau zu Hilfe, zerrten den Burschen weg und sprachen die Festnahme aus. Der Verdächtige bestreitet die Tat.