Obdachlosen-Mord offenbar geklärt

Die Polizei hat in Tschechien und der Slowakei drei Männer und eine Frau festgenommen. Sie stehen unter dem Verdacht, einen Obdachlosen ermordet zu haben. Dessen Leiche war in Graz in einer Wiener Mülllieferung entdeckt worden.

Es waren umfangreiche Ermittlungen des Landeskriminalamts Wien bei Betreuungs-Einrichtungen und unter Obdachlosen, die schließlich zum Erfolg führten. Es konnte ein Zeuge ermittelt werden, der angab, dass der Tote mehrmals mit zwei slowakischen Staatsbürgern unterwegs gewesen ist.

Vier Festnahmen in Slowakei und Tschechien

Aufgrund der Spurenauswertung und einer Fülle von Indizien wurden eine Festnahmeanordnung und ein europäischer Haftbefehl von der Staatsanwaltschaft Wien ausgestellt. Durch die Zielfahndung des Bundeskriminalamtes konnten beide Beschuldigten in der Slowakei ausgeforscht und festgenommen werden. Im Verlauf der weiteren Ermittlungen konnten noch zwei Beschuldigte ebenfalls durch die Zielfahnder des Bundeskriminalamtes ausgeforscht und in der Slowakei sowie in Tschechien festgenommen werden.

Alle vier Beschuldigten wurden bereits in die Justizanstalt eingeliefert. Sie sind grundsätzlich geständig, beschuldigen sich aber gegenseitig und machen laut Polizei unterschiedliche Angaben zum Tathergang. Verübt wurde die Tat jedenfalls in der Nacht auf 17. März in einem Hotelzimmer in Rudolfsheim-Fünfhaus. Zuvor war offenbar ein Streit zwischen den fünf Slowaken eskaliert, auch unter dem Einfluss von Alkohol.

Leiche in Müllcontainer bei Hotel geworfen

Den Toten sollen die vier Beschuldigten in einen Müllcontainer nahe dem Hotel geworfen haben. Von dort gelangte er in einem Mülltransporter nach Graz, wo er in den frühen Morgenstunden des 22. März auf dem Gelände einer Entsorgungsfirma entdeckt wurde. Die Leiche war entstellt. Laut Gerichtsmedizin wurden dem Mann zu Lebzeiten schwere Halsverletzungen zugefügt.

Der Tote, ein 58-jähriger Slowake, hielt sich seit Jahren in Wien auf. Er besuchte auch immer wieder Schlafstellen und Betreuungs-Einrichtungen für Unterstandslose. Die Polizei konzentrierte ihre Ermittlungen auf diese Orte und fand so schließlich den Zeugen.