3.000 haben 24-Stunden-Pflege daheim

Künftig wird bei Pflege im Heim nicht mehr das Privatvermögen herangezogen. Die 24-Stunden-Pflege zu Hause bleibt aber teuer. In Wien nehmen mehr als 3.000 pflegebedürftige Menschen diese Dienste in Anspruch.

Sie wohnen bei ihren pflegebedürftigen Klienten, helfen bei den Erfordernissen des Alltags, von der Körperpflege bis zur Begleitung bei Arztbesuchen. Die rund 60.000 privaten Pflegerinnen, die legal in Österreich mit Gewerbeschein als selbstständige Personenbetreuerinnen arbeiten, kommen fast alle aus der Slowakei und aus Rumänien. Nur zwei Prozent stammen aus Österreich.

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Die Wirtschaftskammer fordert mindestens 80 Euro pro Tag

Dumpingpreise als Problem

Vor zehn Jahren wurde die 24-Stunden-Betreuung gesetzlich verankert. Legale Beschäftigungsverhältnisse mit Sozialversicherung und Pensionsanspruch sind dadurch möglich. Zuzana Tanzer von der Wirtschaftskammer Wien erläutert die Vorteile: „Die Betreuungsbedürftigen müssen sich nicht fürchten, dass sie auch angezeigt werden, weil sie einfach jemanden illegal beschäftigen. Die Betreuerinnen haben auch Sozial- und Pensionsversicherung.“

Da die Entlohnung frei vereinbart werden kann, sind aber Dumpingpreise von 25 Euro pro Tag durchaus üblich. Die Standesvertretung in der Wirtschaftskammer fordert mindestens 80 Euro brutto pro 24-Stunden-Dienst und die Anhebung der Förderung des Bundessozialamtes für pflegebedürftige Menschen, die rund um die Uhr Betreuung in Anspruch nehmen.