Königstorfer bleibt kaufmännischer Leiter

Neben der künstlerischen Leitung ist heute auch die kaufmännische Direktion des Burgtheaters neu besetzt worden. Dabei bleibt Thomas Königstorfer im Amt. Sein Vertrag wurde auf weitere fünf Jahre verlängert.

Bei der Ausschreibung um die zweite Spitzenposition im Burgtheater habe sich der derzeitige kaufmännische Geschäftsführer Königstorfer unter sechs Kandidaten – darunter fünf Männer und eine Frau – als am besten geeigneter Kandidat durchgesetzt. „Für seinen Beitrag zur finanziellen Stabilität sage ich herzlich Danke. Ich wünsche ihm für die kommenden Jahre auch die notwendige Fortune“, so Kulturminister Thomas Drozda (SPÖ). Königstorfer wird die kaufmännischen Agenden ab September für weitere fünf Jahre leiten.

Kaufmännischer Geschäftsführer Königstorfer, BM Drozda, designierter Burgtheater Direktor Kusej, Bundestheater-Holding-Geschäftsführer Kircher (v.l.n.r.)

APA/Hans Punz

Kaufmännischer Geschäftsführer des Burgtheaters, Thomas Königstorfer, BM Thomas Drozda, der designierte Burgtheater-Direktor Martin Kusej, Bundestheater-Holding-Geschäftsführer Christian Kircher (v. l. n. r.)

„Kompliment an die ganze Mannschaft“

Seit 2013 ist Königstorfer kaufmännischer Geschäftsführer des Burgtheaters. Und nach einer Ausschreibung, aus der er als bestqualifizierter Kandidat hervorgegangen ist, bleibt er es jetzt für weitere fünf Jahre, also bis zum Jahr 2023. Nach den Aufräumarbeiten angesichts der bisher größten finanziellen Krise des Hauses wird er bald vor der Aufgabe stehen, die Pläne des neuen Intendanten Martin Kusej zu finanzieren.

Zuerst betonte Königstorfer aber, dass seine Verlängerung eine wesentliche Anerkennung für das sei, „was die Menschen hinter den Kulissen diese letzten vier Jahre geleistet haben. Ich sehe das als Kompliment an die ganze Mannschaft.“

Wirtschaftliche Erholung in Sicht

Wie Königstorfer im Gespräch mit der APA betonte, war das Burgtheater zum Ende des letzten Spieljahres „wirtschaftlich wieder im positiven Eigenkapital“. Mit den Ergebnissen des heurigen Spieljahres sei absehbar, dass auch der Bilanzverlust aus dem Jahresabschluss getilgt sein werde, und es sollten auch keine Bankschulden mehr enthalten sein.

Das Ziel müsse sein, dass die Burg mit den Jahren 2017/18 und 2018/19 auch die letzte Kollektivvertragserhöhung 2019/20 gegenfinanzieren könne. Die Planung ziele darauf ab, dass über diese drei Jahre ausgeglichen bilanziert werden könne. „Daher müssen wir zuerst ins Plus kommen, um Ende 2019/20 auf null zu stehen“, so Königstorfer.

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwalt (WKStA) hat nach dreijährigen Ermittlungen zum Burgtheater einen Vorhabensbericht an die Oberstaatsanwaltschaft Wien übermittelt. Es geht um Untreue und Bilanzfälschung. Ob eine Anklage folgt, entscheidet nun die Staatsanwaltschaft - mehr dazu in Burgtheater-Ermittlungen beendet.

Kosten müssen entwickelt werden

Welches Budget Kusej zur Verfügung stehen wird, steht noch nicht fest. Königstorfer will sich nun mit Kusej zusammensetzen und darüber reden, wie er seinen Beginn plant und was das kostet. „Es wäre am Tag der Bestellung unseriös zu sagen, er wird 500.000 Euro brauchen oder fünf Millionen, und die Burg oder die Holding oder die Republik zahlt das“, so Königstorfer.

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