Erste Luftburg vor 40 Jahren in Wien

Es ist eine Erfindung, die viele Kinder glücklich macht: Vor 40 Jahren wurde die erste Luftburg in Wien aufgestellt. Die Idee dazu hatte die Unternehmerin Elisabeth Kolarik aus der bekannten Praterfamilie.

„Als kleines Kind bin ich gern im Gitterbett gesprungen, und dieses Springen ist irgendwo geblieben“, sagt Kolarik gegenüber Radio Wien. Ihre Idee sei eine „Luftmatratze, auf der man auch springen kann“, gewesen. Eines Tages habe sich die Gelegenheit ergeben: Kolarik wurde auf jemanden aufmerksam, der Heißluftballons näht. „Jemand, der mir so eine Luftmatratze nähen könnte, die dicker ist und auf der man springen kann“, erinnert sich Kolarik.

Luftburg

Kolariks Freizeitbetriebe

Eine der ersten Luftburgen von Elisabeth Kolarik

Als ihre Tochter Marianne geboren wurde, kontaktierte Kolarik den Heißluftballonhersteller in England: „Mein Englisch war nicht so gut, aber wir haben uns so weit verstanden. Ich habe ihm das aufgezeichnet, wie so etwas ausschauen könnte.“ Kolarik bestellte eine zwei mal vier Meter große Hüpfburg, die für das Kinderzimmer gedacht war.

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Elisabeth Kolarik über die Idee zur Luftburg

Am Anfang war ein Fehler

Doch was Kolarik bei der Bestellung nicht bedacht hatte: In England wird in Inch gemessen. Die bestellte Luftburg war dann nicht zwei mal vier Meter hoch, sondern acht mal elf. Der Fehler war allerdings sehr zur Freude der Tochter: „Ich habe Erinnerungen, dass ich wirklich stundenlang in der Luftburg gesprungen bin und es besonders geliebt habe, wenn es geregnet hat und wir da immer herumgerutscht sind und wild gehüpft sind und ja nicht wollten, dass die Luftburg ausgeblasen wird.“

Luftburg

Kolariks Freizeitbetriebe

Luftburg im Wiener Prater

Zilk an Erfolg beteiligt

Was für das Kinderzimmer gedacht war, wurde 1977 zu einer öffentlichen Attraktion. Beteiligt daran war auch der damalige Bürgermeister Helmut Zilk, der sich an Kolariks Vater wandte - angeblich mit folgenden Worten: „Du Karl, ich brauche da was für den Rathausplatz, das ist so eine Betonwüste, das ist so schiach. Für Kinder irgendwas, aber keine Viecher, hast nicht irgendeine Idee?“

Kolarik fragte seine Tochter, die bald darauf ihre Luftburg auf dem Rathausplatz aufstellte. „Ich habe so viele Kinder gehabt, die so glücklich waren, und da war eben der Auftrag, dass ich noch mehrere von diesen Burgen brauche.“ Bis heute entwirft sie gemeinsam mit ihren Kindern neue Designs für Luftburgen, die sie dann produzieren lässt, denn für sie ist klar: „Springen ist etwas, was immer Freude bereitet.“

Größte Luftburg kostet 9.600 Euro

Heute gibt es „insgesamt 92 Luftburgen zum Kaufen und Ausborgen“, heißt es von der Pressesprecherin von Kolariks Freizeitbetrieben. Die kleinste Luftburg inklusive Motor kostet 550 Euro, für das größte Modell mit Rutsche (14 mal zwölf Meter), muss man 9.600 Euro bezahlen. Billiger kommen Eltern und Vereine beim Mieten davon: Das kleinste Modell kostet für einen Tag 90 Euro, die größte Luftburg 210 Euro.

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