Vater missbrauchte eigene Kinder

Schreckliche Details haben Ermittler zu der Kinderporno-„Operation Elysium“ bekanntgegeben. Unter den Verdächtigen ist ein Vater aus Wien, der seine Kinder missbraucht, gefilmt und auch an andere Männer weitergegeben haben soll.

Im Zuge der Ermittlungen, die in Deutschland ihren Ursprung genommen haben, wurden zunächst der Administrator der Plattform in Hessen, ein Grafiker, der für die Gestaltung der Plattform zuständig war, sowie zwei Missbrauchstäter identifiziert. In einem Kinderporno war der Grafiker mit einem weiteren Mann zu sehen, sagte Jürgen Schmitt vom Bundeskriminalamt (BKA) in Wiesbaden. Die deutschen Ermittler fanden heraus, dass die Aufnahmen in Österreich gemacht worden sind. Daraufhin kontaktierte das deutsche BKA die Kollegen in Wien.

Entscheidender Hinweis von Lehrerin

Die Ermittler des österreichischen Bundeskriminalamts (BK) analysierten daraufhin die Aufnahmen und sahen die zwei männlichen Täter sowie zwei Opfer, ein vier- bis fünfjähriger Bub und ein sieben- bis achtjähriges Mädchen, sagte Ewald Ebner, Leiter des Büros für allgemeine Kriminalität in BK. Da das Mädchen im schulpflichtigen Alter sein musste, wurden alle Volks- und Sonderschulen kontaktiert und ein Foto des Kindes hergezeigt.

Im Mai kam von einer Volksschullehrerin der entscheidende Hinweis. Bei dem Opfer handelt es sich um ein siebenjähriges Mädchen, das einen fünfjährigen Bruder hat und in Favoriten lebt. Der 28-jährige Vater der Kinder wurde als mutmaßlicher Täter identifiziert. Der junge Familienvater soll sich nicht nur an seinen Kindern vergangen und sich dabei gefilmt haben, sondern die Kinder auch weiteren Männern zum Missbrauch zugeführt haben.

Täter von WEGA observiert

Der Mann wurde von der Wiener Einsatzgruppe Alarmabteilung (WEGA) observiert, sagte Michael Mimra, stellvertretender Leiter des Landeskriminalamtes Wien. Der Zugriff wurde schlussendlich „sorgfältig vorbereitet“, da sich die Kinder in der Wohnung befanden. Zudem wollten die Ermittler genügend Beweismittel sicherstellen, Computer können schnell gesperrt werden. Der 28-Jährige legte mittlerweile ein Geständnis ab, berichtete Mimra.

„Wir waren von der skrupellosen Vorgehensweise der Tatverdächtigen auf der Plattform schockiert“, sagte Ebner. Die Täter agierten auf Bestellung, forderten sich gegenseitig zu sexuellen Handlungen auf und führten diese auch durch. Somit kamen sie zu „abscheulichem Bildmaterial“.

Im Zuge der Operation gegen die seit 2016 bestehende Kinderpornoplattform im Darknet namens „Elysium“ wurden 14 Verdächtige in Deutschland und Österreich ausgeforscht und teils auch festgenommen, 29 Opfer identifiziert. Die weltweit tätige Plattform hatte 87.000 Mitglieder. Die Staatsanwaltschaft Wien ermittelt wegen massiver sexueller Übergriffe.