Wechsel an Postbus-Spitze vollzogen

Nachdem der langjährige ÖBB-Postbus-Geschäftsführer Christian Eder das Unternehmen Ende Juni verlassen hat, wird ab 1. September Thomas Duschek das Unternehmen führen. Der Ex-Chef wird Heurigenwirt in Niederösterreich.

Der Aufsichtsrat der ÖBB-Personenverkehr AG genehmigte die Bestellung von Thomas Duschek zum neuen Geschäftsführer der ÖBB-Postbus GmbH, teilten die ÖBB am Dienstag mit. Duschek (54) folge Christian Eder (54) nach und werde ab 1. September gemeinsam mit Silvia Kaupa-Götzl den ÖBB-Postbus führen. Der studierte Nachrichtentechniker Duschek verfüge über mehr als 20 Jahre Führungserfahrung, darunter bei der Siemens AG, der Telekom Austria und der Wiener Stadtwerke Holding und war zuletzt Vorstandssprecher der Wiener Lokalbahnen.

Postbus

ÖBB/Philipp Horak

Neuer Geschäftsführer für ÖBB-Postbus

Abschied nach fast neun Jahren

Eder hatte den Postbus fast neun Jahre geleitet. Als Grund für seinen Rückzug aus dem Managerleben nannte er in einer Aussendung, er habe sich einen Traum erfüllt. Er wechsle in die Gastronomie und eröffne mit seiner Ehefrau Elisabeth und Familie einen Heurigenbetrieb in Sooß im Bezirk Baden in Niederösterreich. Zur Frage, ob sein Abgang etwas mit dem „Hellö“-Verkauf zu tun habe, erklärte er: Einen Zusammenhang zwischen dem Fernbusverkauf und seinem Rücktritt herzustellen sei „einfach absurd“ - mehr dazu in ÖBB verkaufen Fernbusschiene.

Duschek soll die neue Postbus-Strategie umsetzen. Nach dem Hellö-Verkauf an Flixbus wollen die ÖBB das Busgeschäft weiter umbauen. Neben den klassischen Linienbusverkehren werden weitere Geschäftsfelder in Angriff genommen. Ausgebaut werden soll demnach die Vienna Airport Lines (VAL) mit neuen Verbindungen zum Flughafen. Gedacht wird etwa an den Raum Baden oder an eine Linie von Klosterneuburg über Döbling nach Schwechat.

Ausbau bei Wanderbussen

Weiter verstärkt werden soll auch die Kooperation mit den Tourismusregionen - den Skibussen im Winter sollen nun im Sommer verstärkt Wanderbusse folgen. Der ÖBB Postbus hat für dieses Segment 16 neue Busse um 3,4 Mio. Euro bestellt. Insgesamt werden dafür rund 55 Busse bereitgehalten. Auch als Ersatz für eingestellte Bahn-Nebenlinien sieht sich der Postbus gerüstet. Die Autobusse sollen auch bei Werksverkehren für größere Unternehmen zum Einsatz kommen.

In Zukunft will die ÖBB-Tochter Postbus auch in eine eigene E-Flotte investieren. Die Gespräche mit Partnern (Länder, Verkehrsverbünde, große europäische Busproduzenten) über Konzepte zur E-Mobilität seien bereits weit fortgeschritten. Beim ÖBB-Postbus arbeiten fast 4.000 Beschäftigte, knapp 217 Millionen Fahrgäste wurden 2016 befördert.

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