Dienstschluss für Arrestantenwagen

Der letzte „Frosch“ muß gehen: Der Arrestantenwagen der Wiener Polizei wird ausgemustert. Das Fahrzeug aus dem Jahr 1999 mit vier Zellen und zwölf Sitzplätzen kostete damals eine Million Schilling.

18 Jahre war der Arrestantenwagen - genannt „Frosch“ - für die Wiener Polizei unterwegs. Jetzt steht er mit kaputten Bremsen ganz hinten im Eck in der Rossauerkaserne. Bei 200.000 Kilometern zahlt sich eine Reparatur nicht mehr aus. Gruppeninspektor Gerd Schaschl gewährt für „Wien heute“ einen letzten Einblick: „Wir haben hier insgesamt vier verschiedene Zellen. In die große haben sechs Personen hineingepasst. Zusätzlich gab es noch drei weitere, kleine Zellen um eventuell randalierende Personen in einzelnen Zellen zu transportieren.“

Acht Häftlinge und vier Polizisten

Zum Einsatz kam der Wagen um festgenommene Demonstranten und betrunkene Randalierer zu transportieren, aber auch Schubhäftlinge und Strafgefangene. Mit dem „Frosch“ waren maximal acht Häftlinge - bewacht von vier Polizisten - unterwegs.

Manche haben sich mit Händen und Füßen gegen die Festnahme gewehrt, erzählt der Bereichsleiter KfZ von der Wiener Polizei, Franz Führig: „Die Delinquenten, die transportiert wurden, haben die Zellen innen - obwohl sie aus Blech und Plexiglas sind - zerstört und das hat natürlich aufwendige Reparaturen erfordert.“

„Frosch“ hat ausgequakt

Der letzte alte Arrestantenwagen, genannt „Frosch“, hat ausgedient und wird im Herbst im Dorotheum versteigert.

Versteigerung im Dorotheum

Gleich neben dem „Oldie“ steht der neue Gefangenenbus der Polizei: 14 Sitzplätze, drei Zellen, Klimaanlage, Tageslichtfenster, Lautsprecher, Standheizung, Zellenkamera - davon konnte der „alte Frosch“ nur träumen. „Zum Beispiel hatte der Bus noch keinen Bildschirm in diesem Fahrzeug, deswegen hatten wir hinten die Fenster offen - da konnte der Beifahrer kontrollieren, ob die Häftlinge alle ruhig sind“, erklärt Schaschl.

Der Arrestantenwagen hat seinen Dienst getan und wartet auf neue Aufgaben. Der Bus wird um 2.000 Euro übers Dorotheum versteigert. Die Auktion, bei der auch der alte Bus angeboten wird, soll im Oktober oder November stattfinden.