Wiener Linien weiter mit Diesel-Bussen

Der deutsche Autobauer Daimler könnte stärker in die Abgasaffäre bei Dieselfahrzeugen verwickelt sein. Die Wiener Linien sehen für ihre Dieselbusse keinen Grund zur Sorge und verweisen auf eigene Untersuchungen.

Die Auslaufmodelle bei den Wiener Linien sind Flüssiggasbusse, sie haben nicht mehr den neuen Normen entsprochen. 200 sind noch unterwegs, im Jahr 2019 sollen die letzten ausgeflottet werden. Es bleiben durch Medienberichte in Verruf geratene Diesel-Busse, die angeblich zu hohe Schadstoffbelastung verursachen.

„Wir haben nicht den Herstellerangaben vertraut, sondern selbst Tests gemacht. Gemeinsam mit der TU sind zwei Jahre lang 28 Busse in Wien auf Herz und Nieren im Echtbetrieb getestet worden, wir haben geschaut, was hinten beim Auspuff rauskommt. Auf Basis dieser Ergebnisse haben wir unsere Entscheidung getroffen“, meinte Dominik Gries, Sprecher der Wiener Linien, dazu gegenüber „Wien heute“.

Bus der Wiener Linien

ORF

Die Wiener Linien bleiben bei Diesel-Bussen

Zu große Flotte für Elektroumstieg

500 Busse sind derzeit von den Wiener Linien unterwegs, eine zu große Anzahl für einen Umstieg auf Elektrobusse. „Insgesamt hat die Anlage 700 Kilo, es gibt einen Partikelfilter und Anlagen, die nochmals Schadstoffe herausfiltern und die ganz strengen Abgasnormen erfüllen“, erklärte Gries die Brückentechnologie in Diesel-Bussen.

Mit den Citybussen sind zwei Buslinien derzeit umweltfreundlich unterwegs, zwölf sind im Einsatz. „Elektromobilität ist nach wie vor das Ziel, bis jetzt haben wir da die kleinen Citybusse. Die nächste Linie wird folgen, da sind wir gerade dabei, aber das geht nur Stück für Stück. Letztlich müssen wir auch schauen, dass die Zuverlässigkeit im Sinne der Fahrgäste gewährleistet ist und können auch nur das kaufen, was uns die Industrie anbietet. Da zeigt sich, wie schwierig es ist, das zu bekommen, was wir brauchen“, so Gries.

Daimler stärker unter Druck

Die Daimler AG gerät immer stärker unter Verdacht, auch ihre Dieselabgaswerte manipuliert zu haben. Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft bestätigte am Donnerstag, dass die deutschen Behörden zwei konkrete Beschuldigte im Visier haben - mehr dazu in Daimler gerät stärker unter Druck (news.ORF.at).

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