Europol sucht Kinderporno-Opfer mit Bürgerhilfe

Erst kürzlich ist eine Kinderporno-Plattform aufgedeckt worden, das Bundeskriminalamt sucht weiterhin nach Opfern und Tätern. Europol nutzt dazu eine neue Ermittlungsmethode und bittet auch die Bevölkerung um Hilfe.

Auf der Website von Europol sind derzeit 30 Bilder zu sehen, die Details aus Kinderpornos zeigen, darunter einige von der nun aufgedeckten Plattform. In Fällen, wo die Ermittler bei der Suche nach den Opfern und Tätern nicht weiterkommen, hoffen sie jetzt auf das Wissen der Masse, erklärt Wil van Gemert von Europol vor kurzem den neuen Ansatz: „Wir wollen wissen, ob jemand diese Objekte erkennt. Und hoffen, dass es uns hilft, die missbrauchten Kinder zu finden - und die Täter.“

Kinderporno

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Einzelne Details werden aus Videos ausgeschnitten

Kleine Details können helfen

Mehrere tausend Hinweise aus der Bevölkerung sind insgesamt bereits eingegangen. Ob diese auch nach Wien führen, will man nicht sagen, aus taktischen Gründen. Es sind kleine Details, die zum Durchbruch verhelfen können, sagt van Gemert: „In einem der Fälle war im Hintergrund eine Hüpfburg zu sehen. Wir konnten dann herausfinden, wo diese Hüpfburg hergestellt wurde. Wir haben den Anbieter kontaktiert und es hat sich herausgestellt, dass diese Art von Hüpfburg nur in einem einzigen EU-Land verkauft wird.“

Hinweise immer möglich

Hinweise sind direkt über die Website von Europol möglich - auf Wunsch auch anonym. Immer wieder sollen neue Bilder veröffentlicht werden. In Österreich sind derzeit 13 Opfern der inzwischen abgeschalteten internationalen Kinderporno-Plattform bekannt.

Das jüngste Opfer ist erst vier und alle sind offenbar Verwandte oder Bekannte eines 28-jährigen Wieners, darunter seine beiden kleinen Kinder - mehr dazu in Vater missbrauchte eigene Kinder. Er ist geständig und in Untersuchungshaft. Die Wiener Staatsanwaltschaft wartet derzeit auf weitere Ermittlungsergebnisse.

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