Kurz holt Opernball-Organisatorin

Opernball-Organisatorin Maria Großbauer wird bei der Nationalratswahl im Oktober für die ÖVP auf dem sechsten Listenplatz kandidieren. Den Opernball will das bekennende Nicht-Parteimitglied weiter organisieren.

„Ich weiß, wie schön es ist, in einem kulturellen Umfeld aufzuwachsen“, sagte Großbauer. Sie wisse aber auch um die Sorgen und Schwierigkeiten freischaffender Künstler, betonte Großbauer bei ihrer Vorstellung am Dienstag auf der Terrasse vor der Albertina, die Staatsoper im fototauglichen Hintergrund. Die Hoch- und Volkskultur seien nie ein Widerspruch gewesen: „Die gehören zusammen.“ Sie sei stolz, welche Künstler Österreich hervorgebracht hat.

Opernball-Organisatorin Maria Großbauer und Parteiobmann Sebastian Kurz

APA/Georg Hochmuth

Opernball-Organisatorin Großbauer geht in die Politik

„Unser kulturelles Erbe ist ein Schatz“, so Großbauer. Das soll auch in Zukunft so wahrgenommen werden. Aufgabe der Politik sei es daher, die Rahmenbedingungen und den Boden hierfür zu schaffen. „Ich möchte mit Leidenschaft und Begeisterung für die Künstler da sein, ihre Stimme sein, für sie kämpfen“, so Großbauer.

Beginnen müsse man dabei schon bei den Kleinsten im Kindergarten, in den Schulen und an den Universitäten. „Ich habe einige Ideen und weiß, wo es Probleme gibt.“ So komme etwa das Geld oft nicht dort an, wo es gebraucht wird. „Mir geht es um die Menschen, um die Künstler“, nicht um Kulturbürokratie, betonte sie weiters.

„Zunächst entscheiden die Wähler“

ÖVP-Mitglied ist Großbauer nicht, sie hat auch nicht vor, eines zu werden, sondern will sich frei engagieren, wie sie im Gespräch mit der APA erklärte. Kurz sei „engagiert und offen“, daher unterstütze sie ihn. Ob sie als Kulturministerin zur Verfügung steht, ließ sie offen, zunächst würden nun die Wähler entscheiden.

Auf die Frage, bei welcher Partei sie bei der letzten Nationalratswahl ihr Kreuzerl gemacht hat, meinte Großbauer: „Ich bin immer auf der Linie, wo ich jetzt bin.“ Es sei in den letzten Jahren aber „nicht einfach“ gewesen, zu entscheiden, wem man die Stimme gibt.

Kurz: „Sehr kreative Person“

„Wir haben mit ihr eine Persönlichkeit gewonnen, die wie keine andere für den Kunst- und Kulturbereich steht. Ich freue mich, dass sie bereit ist, im Team dabei sein zu wollen“, sagte Parteiobmann Sebastian Kurz. Großbauer stehe wie keine andere für den Kunst- und Kulturbereich.

Die Kunst und Kultur seien Großbauer schon in die Wiege gelegt worden, so sei etwa ihr Vater Philharmoniker gewesen, und sie selbst habe Jazz-Saxofon studiert. Als Organisatorin des Opernballs habe sie außerdem Erfahrung im Kulturmanagement gewonnen, so der Parteichef weiter. „Ich bin froh, dass du bereit bist, bei uns mitzumachen, weil ich dich als sehr kreative Person kennenlernen durfte.“

Opernball-Organisatorin Maria Großbauer und Parteiobmann Sebastian Kurz

APA/Georg Hochmuth

Großbauer und Kurz bei der Präsentation vor Journalisten

Opernball-Organisation geht weiter

Erst im März 2016 war Großbauer als Nachfolgerin von Desiree Treichl-Stürgkh als Opernball-Organisatorin präsentiert worden. Das sei eine ehrenamtliche Tätigkeit, die sie auch weiterhin wahrnehmen wolle. Staatsopern-Direktor Dominique Meyer äußerte Verständnis für die Entscheidung Großbauers, sich allgemein kulturpolitisch zu engagieren. Er betonte aber, seine Aussage sei nicht als parteipolitische Positionierung zu sehen.

Die 1980 geborene Werbefachfrau und Musikerin war für verschiedene nationale und internationale klassische Werbeagenturen tätig. Zuletzt war sie Creative Director einer Onlineagentur, bevor sie sich 2011 als Einzelunternehmerin im Bereich Werbung selbstständig machte - mehr dazu in Großbauer neue Opernball-Organisatorin.