Erster 4DX-Kinosaal um 1,2 Millionen Euro

Im Wiener Gasometer hat am Mittwoch Österreichs erster Kinosaal mit 4DX-Technik eröffnet. Gezeigt werden Blockbuster mit diversen Spezialeffekten. Das Kino will so vermehrt Jugendliche anlocken. 1,2 Mio. Euro wurden investiert.

Der neue, dritte Teil von „Planet der Affen“ ist der erste Film, der am Mittwoch in dem neuen Saal im Hollywood-Megaplex-Kino zu sehen sein wird. Alle 144 Sitzplätze sind mit einem Motor ausgestattet, der sie je nach Handlung rütteln, heben oder kippen kann. Zusätzlich sind Effekte wie Wind, Wasser und Gerüche möglich.

„Bei ‚Planet der Affen‘ finden ja viele Szenen im Wald statt, da hat man den Waldgeruch, bei den Wasserfallszenen hat man den Sprühnebel“, beschrieb Kinogeschäftsführer Mario Hueber im Interview mit Radio Wien. „Bei den Kampfszenen spürt man die Explosionen wirklich, und bei Reitszenen reitet man praktisch mit den Protagonisten auf der Leinwand mit.“

Gasometer Kino 4DX

Hollywood Megaplex

Sprühnebel simuliert Wasserfallszenen lebensnah

Jeder Sessel „auf Millisekunde genau“ eingestellt

1,2 Millionen Euro habe der neue Saal gekostet, einen Teil habe der Anbieter der 4DX-Technologie übernommen, so Hueber. Jeder Stuhl sei einzeln eingestellt worden, die Effekte müssten „auf die Millisekunde genau“ funktionieren. Mit dem neuen Angebot wolle man vor allem Jugendliche wieder fürs Kino begeistern: „Die heutige Jugend hat einfach gegenüber früher viel mehr Möglichkeiten, die Freizeit zu verbringen, und hat auch ganz andere Sehgewohnheiten.“ Die Tickets sind im Vergleich zu „normalen“ Filmen um fünf Euro teurer.

Der Vorteil von 4DX gegenüber anderen Techniken sei, dass alle großen Blockbuster verfügbar seien, weil der Anbieter direkt mit den großen Studios zusammenarbeite, sagte Hueber. Ab Freitag wird in Wien der neue Animationsfilm „Emoji“ in 4DX gezeigt, noch im August gehen „Der dunkle Turm“ und „Atomic Blonde“ an den Start. Auch „Star Wars: Die letzten Jedi“ soll heuer noch in 4DX zu sehen sein. In 47 Ländern wird die Technik laut Hollywood Megaplex weltweit bereits eingesetzt, in derzeit 370 Kinos. Bis Ende 2017 soll die Zahl der Kinosäle auf insgesamt 600 steigen.

Gasometer Kino 4DX

Hollywood Megaplex

Der Kinosaal im Gasometer

„Film nach wie vor im Vordergrund“

Mit Attraktionen wie dem 5D-Kino im Wiener Prater sei das Angebot nicht vergleichbar, betonte der Kinochef. „Das sind Fünfminuten-, maximal Zehnminutenfilme, die auch nur dafür gedreht worden sind, um möglichst viele Effekte in möglichst kurzer Zeit abzuarbeiten“, so Hueber. „Das ist mehr mit einer Achterbahn vergleichbar als mit einem wirklichen Kinoerlebnis.“ Bei Filmen in 4DX würden die Spezialeffekte deutlich sparsamer eingesetzt und sollten nur das Geschehen auf der Leinwand verstärken: „Der Film steht nach wie vor im Vordergrund.“

Im 5D-Kino im Wiener Prater wird der Film einer Rikschafahrt gezeigt, die über die chinesische Mauer führt, zu den Spezialeffekten zählt beispielsweise der Fahrtwind. Im Böhmischen Prater am Laaerberg gibt es seit Juni ein Kino, das sogar als „6D“ beworben wird. Gezeigt werden kurze Filme für Kinder, etwa eine Reise durch eine Pyramide und eine Hochschaubahnfahrt.

5D-Kino in Lugner City seit Monaten außer Betrieb

Seit einigen Monaten geschlossen ist der 5D-Kinosaal in der Lugner City. Derzeit würden technische Wartungsarbeiten durchgeführt, hieß es auf Nachfrage. Voraussichtlich könne der Saal bis Ende des Jahres wieder in Betrieb genommen werden, einen Termin gebe es noch nicht. Grund für die lange Wartungsdauer seien technische Probleme, die im Zuge von Umbauarbeiten am Dach des Kinos aufgetreten seien. Gezeigt wurden in dem Kino ebenfalls spezielle, kürzere Filme, wie „Little Ants Adventure“ mit Einblicken in die Pflanzen- und Tierwelt.

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