Radverleiher Ofo: Nutzer „zahlen“ mit Daten

Der chinesische Fahrradverleiher Ofo will ab Ende August seinen Bikesharing-Dienst in Wien anbieten und von hier aus den europäischen Markt aufrollen. In der Testphase soll das Angebot gratis sein, doch die Nutzer „zahlen“ auch mit ihren Daten.

Beginnen will Ofo im zweiten Bezirk. „Wir starten mit unserer Testphase Ende August. Wir wollen die Reaktion der Nutzer dort beobachten, damit wir lernen können, und so unser Service für den großen Markteinstieg anpassen können“, sagt Ofo-Europadirektor Fred Dong auf Anfrage von wien.ORF.at.

Während es für die „Citybikes“ der Stadt-Wien-Tochter Gewista fixe Standplätze gibt, sollen die Ofo-Fahrräder an jedem Radständer abgestellt werden können. Die Fahrräder haben GPS und können per Handy lokalisiert und gemietet werden, berichtete „Die Presse“. Über die App kann man das Rad reservieren. Entsperrt wird mittels QR-Code. In der Testphase soll das Angebot noch gratis sein - mehr dazu in Chinesischer Radverleiher startet in Wien.

Chinesische Leihräder des Unternehmens OFO

ORF

Fahrräder mit GPS können per Handy gemietet werden

„Ofo weiß ganz genau, wer, wo, wann, wie lange ist“

In Peking sind die Räder „ein durchschlagender Erfolg“, berichtet ORF-Korrespondent Josef Dollinger. Gründe dafür seien die einfache Handhabung, die ständige Verfügbarkeit und ein günstiger Preis.

„Aber man bezahlt nicht nur mit Geld, sondern auch mit den eigenen Daten. Die Verleihfirma Ofo weiß ganz genau, wer, wo, wann, wie lange mit dem Rad unterwegs ist“, so Dollinger. Und so sei es möglich, dass man während der Fahrt eine Nachricht auf das Smartphone bekommt, „dass in jenem Restaurant, an dem man gerade vorbeifährt, das Mittagsmenü heute im Angebot ist“.

Leihräder aus China bald in Wien

Das chinesische Unternehmen Ofo ist auf Expansionskurs. ORF-Korrespondent Josef Dollinger hat die Räder in Peking getestet.

Keine Angaben zu Werbung am Smartphone

Einige der Rad-Nutzer in Peking haben Wege gefunden, mit Werbung und Spam-Mails umzugehen. „Ich verwende zwei Smartphones, eines nur für die Räder, dann bleibt das andere von der Werbung verschont“, sagt ein Ofo-Kunde.

Auf die Frage, ob auch die Kunden in Wien Werbung auf das Smartphone bekommen werden, antwortet Fred Dong nicht. Nur so viel: „Wir werden nach der Testphase informieren und bitten um Verständnis“.

Das Start-Up Ofo ist das Projekt eines Studenten aus China - und mittlerweile zum größten Bike-Sharing Unternehmen der Welt geworden. In mehr als 150 Städten gibt es sechseinhalb Millionen Leihräder. Für den Einstieg in Wien wurde Ofo von der Wirtschaftsagentur der Stadt unterstützt.

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