200 Unwetter-Einsätze in der Nacht

Die Wiener Berufsfeuerwehr ist in der Nacht auf Freitag wegen des Unwetters rund 200 Mal ausgerückt. Ein Großteil der Einsätze waren umgestürzte Bäume oder Bäume die drohten umzustürzen, heißt es von der Feuerwehr.

„Uns sind keine Verletzten bekannt“, sagte Feuerwehrsprecher Lukas Schauer. Die Berufsfeuerwehr löste gegen 22.00 Uhr erhöhte Einsatzbereitschaft aus, diese blieb bis Mitternacht aufrecht. Immer wieder waren auch Bäume oder Äste auf Fahrzeuge gestürzt.

Baum stürzt auf LKW

MA 68 Lichtbildstelle

Ein Baum stürzte in der Donaustadt auf einen LKW

Baum stürzte auf LKW

Auf der Erzherzog-Karl-Straße waren bei der Polgarstraße zwei etwa 25 Meter hohe Bäume umgestürzt. Ein Baum landete auf einem Klein-Lkw und beschädigte den Aufbau. Die Bäume wurden mit Motorkettensägen zerschnitten und entfernt. Der Baumstamm, der noch auf den Lkw lag, wurde mit einem Kran angehoben, der Lkw konnte aus eigener Kraft wegfahren.

Baum stürzt auf LKW

MA 68 Lichtbildstelle

Der LKW musste von der Feuerwehr frei geschnitten werden

Mehr Details zu dem Unwetter und die Wetterprognose in wetter.ORF.at

In der Leopoldstadt, in der Lusthausstraße im Prater alarmierte ein Autolenker die Einsatzkräfte, weil die Straße aufgrund von Baumteilen blockiert war. Der Mann blieb sicherheitshalber im Fahrzeug, die Feuerwehr entfernte die Baumteile. Auch am Karlsplatz hat das Unwetter Schäden an den Bäumen hinterlassen.

Umgestürzter Baum Unwettereinsatz

ORF/Lang

Am Karlsplatz ist ein großer Ast abgestürzt

Sturmböen um die 100 km/h

An der markanten Grenze zwischen kühler Luft im Westen und heißer Luft im Osten sind in der vergangenen Nacht die befürchteten schwere Gewitter entstanden. Vor allem die heftigen Sturmböen und der starke Regen verursachten Schäden. An den Wetterstationen der ZAMG wurden im Gebiet vom Burgenland über das Wiener Becken bis zum Weinviertel in vielen Regionen Sturmböen um 100 km/h gemessen.

Am Flughafen Schwechat wurden fast 120 km/h registriert, in Bruckneudorf (Bezirk Neusiedl am See) sogar knapp 130 km/h. Selbst in der Wiener Innenstadt erreichten die Sturmböen noch um die 90 km/h.

Interpol-Konzert abgebrochen

Wegen der schweren Gewitter musste auch das Open-Air-Konzert der US-Indieband Interpol in der Arena kurz nach Beginn abgebrochen werden. „Eine Fortsetzung war aus Sicherheitsgründen nicht möglich“, teilte der Veranstalter der mit. Ob der Termin nachgeholt wird, ist noch nicht klar. Es werde „mit allen Beteiligten an einer Lösung“ gearbeitet. Details gebe es kommende Woche.

Anlass des Konzerts war das 15-jährige Jubiläum des viel gepriesenen Debütalbums der Band, „Turn On the Bright Lights“, das in Wien in voller Länge gegeben werden sollte. Laut Besuchern war jedoch nach etwa vier von elf Songs Schluss. Der Abbruch sei ruhig verlaufen, alle Hallen der Arena wurden geöffnet, damit Besucher nicht bei Blitz und Donner auf die Straße mussten.

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