Absurde Kaufangebote für Instagram-Namen

„Das Internet wird immer absurder“, sagt Nico Kaiser. Er hat den vielleicht begehrtesten Instagram-Namen der Welt. Weil er früh mit dem Namen @nico in das Soziale Netzwerk einstieg, erhält er jetzt teilweise unmoralische Angebote.

Nico Kaiser ist eigentlich Fotograf in Wien, auf Instagram teilt er vor allem seine eigenen Fotos. Seit kurzem erfreuen sich die einer höheren Beliebtheit als vorher - und das hat viel mit seinem Nutzernamen zu tun. Dabei ist @nico eigentlich nicht besonders originell, aber gerade diese Einfachheit macht den Namen interessant. Denn Instagram hat 700 Millionen Nutzer, darunter wohl auch hunderte Nicos. Die machen Jagd auf den Nutzernamen, mit unmoralischen Angeboten und Beleidigungen.

Instagram

Screenshot Tumblr/canihaveyourinstagramname

Please. Please. Please.

Aber nicht nur die vielen Menschen, die Nico heißen, wollen unbedingt den Namen. Auch einen anderen Grund kann sich Kaiser im „Spiegel Online“-Interview vorstellen: „Es gibt eine japanische Manga-Serie, in der die Hauptdarstellerin ein Schulmädchen namens Yazawa Nico ist.“ Die Serie sei beliebt und viele wollen Fan-Accounts machen. Er rechnet, dass ihm vor dem Medieninteresse wohl nur knapp 300 der 3.000 Nutzer wegen seiner Fotos folgten.

Immer wieder wären Anfragen für seinen Namen gekommen, erzählt Kaiser, zwischen fünf und 20 pro Woche. Öffentlich machte Kaiser die teilweise skurrilen oder aber auch beleidigenden Anfragen in einem Blog. Eine einzelne Konversation mit einem Nutzer wechselt dabei von einem bettelnden „Please can I have username. Please. Please.“, gefolgt von Beleidigungen und schlußendlich zu einem finanziellen Angebot über 10.000 Pfund. Auch zwei Milliarden soll bereits jemand geboten haben. Angesichts der Anonymität der Nutzer kann aber von einer geringen Seriosität ausgegangen werden.

Keine ernst gemeinten Angebote

Dann gibt es noch die skurrilen Anfragen: Ein Chicken Nugget oder drei Schafe wurden geboten. Auch amüsant war die Bitte eines angeblichen Basketball-Managers, der für seinen Klienten (einen angeblich angehenden NBA-Star) den Nutzernamen sichern will. Seit 2012 hat Kaiser den Account mit dem Namen @nico, seit 2013 erhält er regelmäßig Anfragen.

Verkauf ausgeschlossen

Laut den AGB von Instagram ist ein Verkauf nicht erlaubt: „Du bist verantwortlich für jedwede Aktivität, die über dein Konto abgewickelt wird, und du verpflichtest dich, weder dein Konto, deine Follower, deinen Nutzernamen noch irgendwelche Kontorechte zu verkaufen, zu übertragen, zu lizenzieren oder abzutreten.“

Wirklich ernste Angebote habe es jedoch noch keine gegeben, sagte Kaiser gegenüber wien.ORF.at. „Ich hatte überlegt, den Account auf eBay zu stellen, das ist aber laut AGB nicht erlaubt.“ Mittlerweile würde er den Account außerdem selber nutzen.

Das Medieninteresse an seiner Geschichte hat zwar nicht zu mehr seriösen Anfragen geführt, dafür häufen sich derzeit viele Nachrichten mit „Ich möchte deinen Namen nicht haben.“ Das sei eine Zeitlang lustig gewesen, „jetzt reicht es aber wieder.“

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