Rodauner Bergkirche bekommt neuen Anstrich

Die Bergkirche Rodaun in Liesing zählt wohl zu den am schönsten gelegenen Kirchen der Stadt. Momentan ist die Idylle etwas getrübt, denn das Gotteshaus ist komplett eingerüstet. Das Kreuz der Kirche wird etwa neu vergoldet.

Hoch über Rodaun thront die Bergkirche aus dem Jahr 1745. An exponierter Stelle der Witterung besonders ausgesetzt, wird sie derzeit einer umfassenden Renovierung unterzogen. „Wir haben Eiskristalle, Winde, Hagel und so weiter, die der Fassade und auch der Verblechung und dem Dach sehr zusetzen. Daher müssen wir in einem regelmäßigen Abstand von ungefähr 25 Jahren die Kirche auch reservieren“, erklärt Harald Gnilsen, Baudirektor der Erzdiözese Wien.

Echtes Blattgold

Dabei müssen auch die Vergoldungen einiges aushalten, wie Vergolder Wieland Hoffinger verrät: „Wir verwenden hier daher Ölfarben, keine Kunstharzlacke. Wir verwenden eine französische Mixtion, das ist ein Firnis und wir verwenden echtes Blattgold.“

Gearbeitet wird in luftiger Höhe, an einem Arbeitsplatz mit Aussicht - geeignet nur für schwindelfreie Menschen ohne Höhenangst. „Ich bin das von Kindheit an gewohnt, mein Vater hat mich mit dem Nachbarsohn nach Tirol zum Bergsteigen gewöhnt, damit ich mich an Kirchenkreuze gewöhne. Ich bin in vierter Generation Vergolder-Meister“, lacht Hoffinger. Dieses Gewerbe zählt seit heuer zum immateriellen UNESCO-Kulturerbe.

Abschluss noch heuer

Im Jahr 2010 ist das Kircheninnere restauriert worden. Nun wird der Außenbereich in Angriff genommen auf Initiative des Pfarrgemeinderats, sagt Wilhelm Denk vom Pfarrgemeinderat: „Uns liegt am Herzen für das Jahr 2020, da feiern wir 275 Jahre, die Kirche wieder so herzurichten, dass sie wieder als Juwel erscheint.“ So lange werden die Arbeiten aber keinesfalls dauern, noch heuer wird die Renovierung abgeschlossen und die Bergkirche wieder von ihrem Gerüst befreit.