Babys hatten es eilig: Doppeleinsatz für Rettung

Gleich zweimal in einer Schicht ist ein Team der Wiener Rettung am Dienstag zu Geburtshelfern geworden. Zwei Babys hatten es besonders eilig: Ein Mädchen kam noch in der Wohnung zur Welt, ein Bub im Privatauto auf dem Weg zum Spital.

Zum ersten Mal wurde das Team „Hernals 1 - Tag“ gegen 13.00 Uhr alarmiert - zur Geburt des Buben im Auto, geparkt am Straßenrand in der Rhigasgasse in Hernals. Während die Sanitäter auf dem Weg waren, unterstützte der Rettungsdisponent die Angehörigen telefonisch mit Anweisungen und Tipps.

„Wir haben dann die Mutter mit dem kleinen Sohn am Beifahrersitz des Autos angetroffen. Er war schon eingewickelt, nur noch nicht abgenabelt“, erzählte Sanitäterin Sabine im Interview mit „Wien heute“. Mutter und Sohn wurden nach der notfallmedizinischen Versorgung in ein Spital gebracht und sind wohlauf.

Mutter Michaela mit Baby Stefanie

ORF

Mutter Michaela Patka und die kleine Stefanie sind wohlauf

„Eine Presswehe - und das Kind war geboren“

Rund zwei Stunden später wurde das Team bereits zur nächsten Geburt gerufen. Diese Mal schaffte es die Schwangere gar nicht mehr auf den Weg ins Krankenhaus - die kleine Stefanie kam gleich in der Wohnung der Familie in Ottakring zur Welt. „Es war für alle eine Überraschung“, so die Mutter, Michaela Patka. „Es ist einfach passiert, einmal drücken, und rausgekommen ist die junge Dame.“

Hier waren die Rettungskräfte auch bei der Geburt selbst dabei, kurz bevor die Blase platzte trafen sie ein. „Es war eine Presswehe - und das Kind war geboren“, beschrieb Sanitäter Sascha die schnelle Geburt. Nach der Versorgung durch die Rettung wurden Mutter und Kind auch hier ins Wilhelminenspital (KAV) gebracht.

Geburtshelfer-Team

Berufsrettung Wien

Von links: Sanitäterin Sabine, Sanitäter Sascha und Zivildiener Sandro

Geburten als seltene Einsätze

Geburtshelfereinsätze seien für die Berufsrettung laut eigenen Angaben selten und kämen vielleicht alle paar Wochen einmal vor, erklärte eine Sprecherin gegenüber wien.ORF.at. Umso besonderer seien gleich zwei Einsätze innerhalb einer Schicht.

„Ich bin nun fast fünf Jahre Sanitäterin bei der Berufsrettung, aber noch nie habe ich eine Geburt im Einsatz miterlebt“, erzählte Notfallsanitäterin Sabine. Für ihren Kollegen Sascha war es nicht das erste Mal, „aber jede Geburt ist notfallmedizinisch eine Herausforderung für sich“, meinte er. Im Team dabei war auch Zivildiener Sandro.