Gewinneinbruch bei Do & Co: Personal abgebaut

Der in Wien ansässige Caterer Do & Co hat auch das neue Geschäftsjahr mit einem massiven Gewinneinbruch begonnen. Wegen der schlechteren Auftragslage in der Türkei wurden dort viele Stellen abgebaut.

Für das erste Quartal 2017/18 meldete der börsennotierte Konzern am Donnerstag einen Rückgang des Nettogewinns um 30,2 Prozent auf 4,72 Mio. Euro. Ende des ersten Quartals beschäftigte Do & Co heuer 9.578 Leute, das waren 515 Mitarbeiter weniger als vor einem Jahr.

Umsätze im Airline-Catering unter Druck

Der Umsatz lag mit 219,95 Mio. Euro um 13,6 Prozent unter dem des ersten Quartals vom Vorjahr. Vor allem im Airlinecatering blieben die Umsätze unter Druck. Diese Division stellt zwei Drittel des Gesamtgeschäfts des Konzerns und setzte im ersten Quartal 143,5 Mio. Euro um. Das war ein Rückgang um 9,5 Prozent. Das lag nach Do-&-Co-Angaben hauptsächlich an der Abwertung der türkischen Lira. Rechnete man den Währungseffekt heraus, wäre der Airline-Spartenumsatz nur um ein Prozent geringer ausgefallen, so das Unternehmen.

Bei Niki kam es zu einer Verlagerung des Geschäfts nach Deutschland und in die Schweiz sowie zu einer Umstellung auf ein „Fully-Buy-on-Board-Konzept“, und folglich zu rückläufigen Umsätzen, schreibt der Caterer. Zur Zeit hängt das Schicksal von Niki überhaupt in der Luft, nachdem die Konzernmutter Air Berlin kürzlich Insolvenz anmelden musste - mehr dazu in Niki-Insolvenz für Gründer Lauda „Frage der Zeit“.

Umsatz bei Eventcatering brach ein

Im internationalen Eventcatering sind bei Do & Co die Umsätze im Auftaktquartal um 33,5 Prozent eingebrochen. Da fiel ins Gewicht, dass es im Jahr davor um diese Zeit eine Fußball-Europameisterschaft gab, die dem Stadioncaterer wieder mehr Geschäft gebracht hatte. Um 3,3 Prozent unter dem Vorjahr blieb das Geschäft mit Restaurants, Lounges und Hotels.

Für die französische Tochter fallen zur Zeit weniger Restrukturierungskoten an als ursprünglich angenommen, deshalb konnten hier Rückstellungen aufgelöst werden.

Do&Co will weiter für AUA und ÖBB arbeiten

Unterdessen haben die ÖBB und die Austrian Airlines (AUA) ihre Bordverpflegung neu ausgeschrieben. Bei beiden Konzernen hat sich der jetzige Caterer Do&Co wieder beworben. „Ja wir sind im Tenderprozess“, sagte eine Sprecherin am Donnerstag. Im Vorjahr hatte Do&Co noch erklärt, sich nicht mehr bewerben zu wollen - mehr dazu in ÖBB-Catering: Do&Co bewirbt sich nicht mehr.

Hintergrund war ein Streit, der sich daran entzündet hatte, dass Do&Co seine ungarischen Kellner nach ungarischen Tarifen bezahlt hatte, obwohl die Züge in Österreich unterwegs waren. Als Strafen von bis zu 1,3 Mio. Euro drohten, kündigte Do&Co sogar seinen Rückzug an. Das Unternehmen wurde von den ÖBB danach jedoch an die laufenden Verträge erinnert - mehr dazu in Caterer muss weiterhin für ÖBB arbeiten.

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