Wiener Filmmusik für 150-Millionen-Dollar-Film

Hollywood ist wieder einmal zu Besuch in Wien, aber nicht wegen der imperialen Kulisse. In den ehemaligen Rosenhügel-Studios in Hietzing entsteht derzeit der Soundtrack für einen neuen 150-Millionen-Dollar-Blockbuster.

In gut einem Jahr soll der Hollywood-Blockbuster (Arbeitstitel: Meg) mit Jason Statham in die Kinos kommen. In den Rosenhügel-Studios entsteht derzeit der Soundtrack. Regisseur Jon Turteltaub („Cool Runnings“, „Während du schliefst“) ist seinem Komponisten nach Wien gefolgt: „Als Harry gesagt hat, er hat ein unglaubliches Orchester gefunden - und es ist in Wien, da habe ich gedacht, es ist ein Wunder. Das träumt doch jeder, wenn man Musik machen will, dann muss man nach Wien. Für Country-Musik geht man vielleicht nach Nashville, aber für ein Orchester kommt man einfach nach Wien.“

Produktion in Wien billiger

Die Musik ist nicht der einzige Grund, um nach Wien zu kommen: „Die Antwort ist – wie auf alle Fragen, bei denen man denkt, dass etwas keinen Sinn ergibt – Geld“, sagt Turteltaub gegenüber der Tageszeitung „Kurier“. So soll es weniger kosten, wenn man die Crew nach Wien einfliegt, als die Musik in Los Angeles oder London aufzunehmen. In der „City of Angels“ hätten sich die Gewerkschaften starke Rechte erkämpft.

Doch das ist positiv für Wien, bereits im Vorjahr wurde in der Vienna Synchron Stage mit Dan Browns „Inferno“ die Filmmusik zu einem Blockbuster aufgenommen - mehr dazu in Hollywood setzt auf Musikstadt Wien (wien.ORF.at). Damit die Musiker in die passende Stimmung kommen, laufen die - natürlich noch streng geheimen - Filmszenen auf Schirmen mit. Konzertmeister Dimitrie Leivici erklärt, wieso: „Es bereitet uns vor, auf was wir ausdrücken müssen, was wir mit unserer Musik beisteuern können.“

Soundtrack für Hollywood-Film aus Wien

In den ehemaligen Rosenhügel-Studios entsteht der Soundtrack für einen neuen 150-Millionen-Dollar-Blockbuster mit Jason Statham.

Spezielle Herausforderungen

Rund 60 Musiker arbeiten hier an den perfekten Filmtönen, sie kommen großteils aus Wien und sind oft jung und selbst große Filmfans. Die Herausforderungen seien speziell, sagt Geschäftsführer Herb Tucmandl: „Die sind nicht zu vergleichen mit dem normalen Konzertbetrieb. Man muss gewohnt sein, mit Kopfhörern zu arbeiten, zu einem Clicktrack zu spielen, sehr flexibel zu sein, dass man die Noten unter Umständen erst fünf Minuten vor der Aufnahme bekommt - man muss also gut vom Blatt spielen können.“

Seit einem Jahr hat das Aufnahmestudio Synchron Stage in der komplett renovierten historischen Synchronhalle der Rosenhügel-Studios geöffnet. Ein paar Mal hat Hollywood hier schon an die Türe geklopft - in Zukunft hofft man, noch mehr Stars von Wiens als Stadt der Filmmusik überzeugen zu können - mehr dazu in Hollywood-Musik vom Rosenhügel (wien.ORF.at).

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