Hajek zu Häupl: „Schlecht gemanagt“

Für Ende Jänner hat Bürgermeister Michael Häupl einen SPÖ-Landesparteitag angekündigt, bei dem er als Wiener Parteiobmann abtreten wird. Für den Politologen Peter Hajek ist der Wechsel an der Spitze „schlecht gemanagt“.

„Man muss sagen, dass dieser Wechsel, der jetzt ein fixes Datum hat, denkbar schlecht gemanagt ist. In Niederösterreich bei Erwin Pröll oder in Oberösterreich beim Wechsel von Josef Pühringer zu Thomas Stelzer war das deutlich besser gemanagt als in Wien bei der Sozialdemokratie. Man wird diese Diskussion bis zum Wahltag haben“, analysierte Hajek gegenüber „Wien heute“.

Kurz vor der Nationalratswahl ist für Hajek ein „denkbar schlechter Zeitpunkt“ für die Ankündigung Häupls. Die Spekulationen über einen möglichen Nachfolger signalisieren laut Hajek dem Wähler: „Hier gibt es breite Unstimmigkeiten - und das tut einer Partei schlichtweg nicht gut.“

Häupl: Neuer SPÖ-Obmann im Jänner

Seit Sonntag steht fest, dass sich Bürgermeister Michael Häupl Ende Jänner zunächst als SPÖ-Wien-Chef zurückziehen wird.

Einigkeit für Partei am wichtigsten

Gleichzeitig betonte der Politikwissenschaftler, dass der Wechsel an der SPÖ-Spitze auch dringend notwendig ist, denn 2020 steht wieder eine Landtagswahl in Wien an: „Dafür muss der Kandidat oder die Kandidatin gut aufgestellt sein und eingearbeitet sein und die Partei muss geeint sein, das ist das Allerwichtigste.“

Bürgermeister Häupl hat angekündigt, dass sich die Wiener SPÖ jetzt darauf konzentriere, einen - wie er sagt - ordentlichen und akzeptablen Beitrag für die Nationalratswahl zu leisten. Spekulationen über die Nachfolge lehnte er ab - mehr dazu in Häupl: Neuer Wiener SPÖ-Obmann im Jänner.

Häupl ist seit 1993 Wiener Parteivorsitzender, ein Jahr später wurde er als Nachfolger von Helmut Zilk zum Bürgermeister gewählt. Wer Häupls Erbe antritt, ist noch offen: Vorerst hat sich nur Wohnbaustadtrat Michael Ludwig offen als Kandidat für die Nachfolge ins Spiel gebracht - mehr dazu in Czernohorszky will Häupl nicht beerben und Häupl: „Nicht größter Intrigant wird Nachfolger“.