Warum ÖBB-Züge die Tonleiter spielen

Wenn gewisse ÖBB-Railjets am Wiener Hauptbahnhof aus dem Stillstand anfahren, ist ein Geräusch zu hören, das an eine Tonleiter erinnert. Die ÖBB bieten den - bei Fahrgästen beliebten Sound - jetzt zum Download für das Handy an.

„Viele Menschen bleiben am Hauptbahnhof jetzt extra stehen, bis der Railjet die Tonleiter abgespielt hat. Auch in Deutschland gibt es mittlerweile viele Musikfans unseres ÖBB Railjets“, so ÖBB-Sprecher Roman Hahslinger gegenüber wien.ORF.at. Auf YouTube gibt es inzwischen Videos von den „musizierenden“ ÖBB-Zügen.

Modelleisenbahn mit Musik

Selbst Modelleisenbahnmodelle spielen den Sound mittlerweile vorbildgetreu ab. Um die Tonfolge als Handy-Klingelton verwenden zu können, bieten die ÖBB den Sound ab sofort auch in ihrem Blog zum Download an.

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Railjet

ÖBB / Dijana Zdjelar

Nur die Taurus-Modelle erzeugen die Tonleiter

15-Sekunden-Konzert am Bahnsteig

Ob es am Bahnsteig - quasi live - zum kuriosen Hörerlebnis kommt, hängt vom jeweiligen Loktyp ab. Nur die bis ins Jahr 2008 gebauten 1016 und 1116 Taurus-Modelle erzeugen das saxophonähnliche Geräusch. Die Töne erklingen – abhängig von der Geschwindigkeit - rund fünfzehn Sekunden lang beim Anfahren der Lokomotive aus dem Stillstand. Und auch bei der Einfahrt in den Bahnsteig ist die Tonleiter zu hören – dann in umgekehrter Reihenfolge.

Strom wird umgewandelt

Die Töne entstehen durch die Steuerung der Stromrichter, erklären die ÖBB. Diese sorgen dafür, dass der Strom von der Oberleitung für die Dreh­strom­motoren der Taurus-Lok umgewandelt wird. Dabei wird ein Ton erzeugt, der stufenweise angehoben wird.

Die Frequenz ändert sich in Ganz- und Halbtonschritten über zwei Oktaven. Dass die Frequenzen wie eine Tonleiter klingen, ist laut ÖBB volle Absicht. Denn die würde für das menschliche Ohr angenehmer klingen, als andere Melodien.

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